Okay, dass die Leih und Feier Strategie nur
im Falle des Klassenerhalts hätte erfolgreich sein können, war wohl so ziemlich
allen klar, ebenso wie die Tatsache, dass einige der „hungrigen Talente“, die
wir in den letzten Jahren geholt haben, Bundesliga spielen und verlieren in
Dortmund trotzdem viel geiler finden als Tretereien in Ingolstadt (sorry, war
nur exemplarisch gemeint ... ich hätte auch SC Paderborn schreiben können) und
gewinnen, weil der wahre Erfolg sich auf dem Gehaltszettel niederschlägt. So
hatten wir Einiges an Abgängen zu vermerken, zu beklagen und zu beweinen und
über mancherlei Art und Weise der Verabschiedung könnte man kritische Worte
anmerken. Will ich hier an dieser Stelle nicht tun, denn an dieser Stelle
wollen wir uns ausschließlich um die Zugänge kümmern, die in diesem Falle ja
fast alle Bereiche betreffen.
Zwischenüberschrift>>>>>Die
Sportliche Leitung...<<<<<Zwischenüberschrift
Stefan Orth (11.11.66) und Jens Duve
(25.09.62) - MdP
Kein Witz (oder doch) – damit solcherlei
Fehler, wie man sie der „sportlichen Leitung“ in der vergangenen Saison
anlasten könnte (kann) nicht noch mal passieren, haben Präsidium, Aufsichtsrat
und andere „Gremien“ (whatever that means) intensiv getagt. Rausgekommen ist dabei,
dass der Präsi und sein Vize künftig bei Gesprächen mit der sportlichen Leitung
dabei sein wollen, um „unterstützend einzuwirken“. Zudem will man den Kontakt
zum Mannschaftsrat und altgedienten Spielern suchen, um Meinungen und
Strömungen innerhalb des Kaders rechtzeitig wahrzunehmen. Der ÜS wünscht den
beiden viel Glück bei dieser neuen Herausforderung.
Zwischenüberschrift>>>>>Trullislawski<<<<<Zwischenüberschrift
War gestern...jetzt ist was?
Nach dem tränenreichen Abgang unserer
Spielervizepräsidentsportdirektortrainer-Ikone Stani in den Kraichgau unter
Mitnahme der Ebenfallsikone Truller (ohne Pressekonferenz und ohne Tränen)
stehen nun zwei neue Mannen an der Seitenlinie. Die müssen / sollen nach den
zahlreichen Abgängen und dem ziemlich sang- und klanglosen Abschied der
Mannschaft aus der Bundesliga ein neues Team aufbauen, welches sich, lt.
Aussage der „sportlichen Leitung“ (zu der die zwei ja wohl gehören, oder?) in
der neuen Saison im oberen Mittelfeld der zweiten Liga zunächst etablieren soll.
Wenigstens spricht niemand vom direkten Wiederaufstieg, denn solcherlei Gerede
hatte bei vergangenen Abstiegen doch das eine oder andere Mal eher zu einem
harten Fall ohne weiche Landung geführt.
André Schubert (24.07.1971) - Cheftrainer
Es gibt drei Dinge, die ihn mit seinem
Vorgänger verbinden: der modische Kurzhaarschnitt und die Tatsache, dass auch
Schubert 2004 seine Ausbildung zum Fußballlehrer als Lehrgangsbester abschloss.
Außerdem wechselte er vom Posten des sportlichen Leiters ins Traineramt. Ansonsten
ist Schubert von seiner Vita her ein vollkommen anderer Typ; Blutgrätschen
sucht man in seiner Biographie vergebens. Er studierte Sport und Gymnastik an
der Uni Kassel und war nebenbei als Jugendtrainer tätig. Ab 2000
Jugendkoordinator bei KSV Baunatal, 2002 DFB-Stützpunktkoordinator Nordhessen,
Hospitationen beim FC Bayern, Schalke 04 (wo auch sonst, Helmut) und dem HSV,
Assistenztrainer bei der U-15, U-16 und U-17 Nationalmannschaft. Ab 2006
Nachwuchskoordinator und Trainer der Zweiten des SC Paderborn; ab April
sportlicher Leiter, ab Mai 2009 Trainer der ersten Mannschaft. Mit vier Siegen
und dem Gewinn der Relegation gegen den VfL Osnabrück führte er die Paderborner
in die 2. Liga und schaffte in den zwei Folgejahren mit kleinstem Geld zweimal
den Klassenerhalt. Als der SC Paderborn bekannt gab, er wolle seinen Etat
nochmals reduzieren, bat Schubert um seine vorzeitige Vertragsauflösung (PK
ohne Tränen), um dann kurze Zeit später vom FC verpflichtet zu werden. Auf ihm
lastet sicher der allergrößte Druck, denn der große Schatten seines Vorgängers
wird noch lange über dem Rasen schweben, die Ansprüche sind sicher etwas andere
als ein Nur-Klassenerhalt.
Jan-Moritz
Lichte (12.01.1980) – Co-Trainer
Wenn Stani vielleicht mehr der Theoretiker
war und Truller vielleicht eher der Praktiker, dann wird solcherlei
Unterscheidung bei dem neuen Trainergespann etwas schwieriger, höchstens in
optischer Hinsicht. Denn unser neuer Hütchenmann bewirbt sich optisch eher um
den Denis-Baris-Gedächtnispreis. Den Co-Trainer hat unser neuer Chef aus
Paderborn gleich mitgebracht. Die zwei kennen sich noch aus Baunataler Zeiten,
wo Lichte quasi seine gesamte aktive Fußballerkarriere verbrachte. 2007 holte
ihn Schubert zur Zweiten des SC Paderborn und als Stellvertreter der Nachwuchskoordination.
Im April 2009 beendete er seine aktive Laufbahn und wechselte an die
Seitenlinie der ersten Mannschaft. Auch Lichte ist ein „echter Streber“: er
beendete 2008 sein Studium der Sportwissenschaften an der Uni Paderborn mit der
Note 1,0. In seiner Diplomarbeit setzte er sich mit „expliziten und impliziten
Taktiktraining bei Nachwuchsfußballspielern mit Handlungs- und
Lageorientierung“ auseinander, für die er auch den (mit 500 € !!! dotierten)
Paderborner Preis der Sportwissenschaft erhielt. Und „natürlich“ beendete er
seine Fußballlehrer-Ausbildung im März 2011 auch als Lehrgangsbester.
Zwischenüberschrift>>>>>Wichtig
ist: auf’m Platz...<<<<<Zwischenüberschrift
Das Projekt „Jugend forscht“ aus den
Vorjahren ist nicht vollkommen eingestampft; aber es fällt doch auf, dass
einige Eckpunkte eher mit gestandenen Kräften besetzt wurden, denen irgendwie
eines gemeinsam ist: Sie hatten alle eine miese letzte Saison hinter sich und
haben nun quasi die Karriere-Resettaste gedrückt.
Philipp Tschauner (03.11.1985) - Torwart
Kommt vom Ligakonkurrenten 1860 München, zu
denen er zur Saison 2006/07 vom 1. FC Nürnberg gewechselt war. Langfristig war
wohl die Idee, dass er den Stammtorwart Michael Hofmann ersetzen sollte. 2007
stoppte zunächst ein Kreuzbandriss dieses Vorhaben, doch im Folgejahr war er
zumeist Stammtorwart mit 26 Einsätzen. Doch der Tainerwechsel von Kurz zu
Lienen bedeutete quasi den Karriereknick. Lienen holte Gabor Király als neuen
Keeper, an dem Tschauner in der Folgezeit nicht vorbeikam, wie das so unschön
heißt. 2009/10 und 2010/11 steht jeweils nur ein Einsatz in der 2. Liga zu
Buche. Scheint so ein wenig Philipps Schicksal zu sein, dass er da, wo er
hinkommt, stets auf einen Besseren trifft. 2006 gab er sein Debüt in
Deutschlands U21 gegen die Niederlande; in der Halbzeitpause kam ein Neuer ins
Tor, der Manuel nämlich. Und damit war Tschauners Länderspielkarriere auch
beendet. Jetzt tritt er gegen Bene an.
Mal schauen, was wird.
Davidson Drobo-Ampen (26.03.1988) - Abwehr
Kann sowohl in der Innenverteidigung als
auch auf der rechten Außenbahn eingesetzt werden. Nicht wirklich ein Neuer.
Drobo kam 2006 von der A-Jugend des SC Vorwärts/Wacker zum FC, wo er in der
Folgezeit Stammspieler in der U23 wurde. Ab 2008 durfte er auch immer wieder im
Kader der 1. Mannschaft ran. Acht Spiele in der Saison 2008/09, sieben in der
Folgesaison und ein Bundesligaspiel letztes Jahr stehen zu Buche, Naja, es
waren vier Bundesligaminuten gegen den 1. FC Köln am 20. Spieltag. Danach wurde
seine Leihe zum dänischen Erstligisten Esbjerg fb verkündet. Drobo sollte sich
Minuten als Stammspieler auf höherem Niveau erkämpfen. Das gelang nicht
wirklich. Inder dänischen Liga kam er zu fünf Einsätzen, im Landespokal auf
zwei, davon war nur jeweils einer über 90 Minuten. Nun kehrt er also wieder
zurück doch wie lange er bleiben wird, ist auch noch fraglich. Angeblich soll
er nicht den Backup für Carsten Rothenbach geben, sondern wieder für ein Jahr ausgeliehen
werden, mit dem gleichen Ziel wie letzte Saison. Wohin auch immer das führt;
Drobo wird sich durchbeißen müssen.
Lasse Sobiech (18.01.1991) - Abwehr
Der Innenverteidiger darf sich deutscher Meister nennen, auch
wenn er für die Erste des BVB in der letzten Saison kein Spiel bestritten
hatte, sondern nur für die Zweitverwertung aufgelaufen war. Seit 2003 spielt
der geborene Schwertener für die Gelb-Schwarzen, durchlief die
Jugendmannschaften und wurde 2009 zu einer festen Größe in der 3. Liga (32 Sp.
/ 1 Tor), so dass er in der Folgesaison zum Kader der ersten Mannschaft
gehörte. So erklären sich auch die „nur“ 23 Einsätze in der U23. Nun soll der
nächste Schritt folgen, nämlich Spielpraxis in einem Profiteam zu sammeln.
Deswegen die einjährige Ausleihe zum FC, denn unsere Qualitäten als
Nachwuchs-Ausbildungsverein haben wir ja hinlänglich unter Beweis gestellt. Mit
1,96 m Größe und 87 kg ist Lasse auch eine echte Kante, der uns vielleicht bei
unserem Problem mit Ecken weiterhelfen kann. Sobiech ist außerdem aktueller
Nationalspieler der U21 (5 Sp.), hatte zuvor schon 3 Einsätze in der U18 und 8
in der U19 (ein Tor) und führt damit die Tradition der letzten Saisons fort.
Und damit natürlich auch das Dilemma: spielt er scheiße, hilft er uns nicht…spielt
er gut, ist er 2012 wahrscheinlich wieder weg.
Sebastian Schachten (06.11.1984) - Abwehr
Außenbahnen links oder rechts, kann auch im
defensiven Mittelfeld spielen. Er gehört auch zu jenen, denen der ganz große
Karrieresprung in der Bundesliga verwehrt blieb, weswegen er sich bei den
Alternativen Bundesliga-Bank bei Mönchengladbach oder vielleicht spielen bei
St. Pauli für die 2. Liga entschied. Beim FC trifft er auch auf einen alten
Bekannten, seinen Ex-Trainer nämlich. Der gebürtige Bad Karlshafener begann in
Paderborn mit dem Kicken, landete dann über diverse Stationen vor allem bei
Göttinger Vereinen 2004 wieder in Paderborn. 2005 wechselte er zur
Zweitverwertung des SV Werder, wo er Stammspieler wurde. Nach zwei Jahren dann
der Wechsel zur Borussia an den Niederrhein. Dort konnte er sich allerdings nie
wirklich durchsetzen, auch Einsätze in der Zweiten waren rar gesäht. 2009/10
lieh ihn Schubert nach Paderborn aus, dort kam er auf 30 Einsätze (1 Tor). Im
letzten Jahr dann wieder am Bökelberg hatte er nur 13 Bundesligaeinsätze, davon
sieben von Beginn an und sechs Partien in der Regionalligamannschaft zu
bestreiten (2 Tore). Aber Schubert wird wissen, was er an ihm hat
(hoffentlich).
Petar Filipovic (14.09.1990) -
offensives Mittelfeld
Endlich mal wieder ein echtes Eigengewächs
und sicher nicht nur ein Alibi-Local-Player wie Deniz Herber. Über den MSV und
den SC Europa kam der Hamburger Jung 2002 zum FC St. Pauli, spielte sich durch
alle Jugendmannschaften, bis er 2009 von der U19 in die U23 aufstieg. Petar hat
sich den Profivertrag redlich verdient. In der Regionalligasaison bestritt er
33 Spiele (1 Tor); im letzten Jahr wurde er eine Stütze des Hamburger
Oberligameisters, steuerte in 26 Spielen acht Tore und acht Vorlagen zum
Aufstieg bei. “Belohnt“ wurde er dafür von Holger Stanislawski mit sechs
Bundesliga-Minuten am letzten Spieltag gegen Mainz 05, als er in der 84. Minute
eingewechselt wurde. Darf sich damit nun offiziell auch Bundesliga-Absteiger
nennen. Doch der Karriere dürfte das keinen Abbruch tun, denn der kräftige
Linksfuß hat das Zeug dazu, sich auch in höheren Klassen durchzusetzen, auch
wenn das vielleicht noch öfter die Regionalliga sein wird. Im Kader der
kroatischen U21 Nationalmannschaft steht er ebenfalls, auch wenn er noch kein Spiel
bestritten hat.
Patrick Funk (11.02.1990)
- Mittelfeld
“Der Spätzle Beckham“ präsentierte die Vierbuchstabenzeitung den nächsten Neuen. Was natürlich wie üblich Schwachsinn ist. Funks Position ist die Zentrale, gern offensiv als Takyi-Ersatz, aber er kann auch den Lehmann-Nachfolger geben. Funk stammt aus dem Aalen mit den zwei A, kam über Unterkochen, Ebnat und den SSV Ulm 2007 ins Internat des VfB Stuttgart, durchlief dort alle Jugendmannschaften und schaffte es 2009 in den Kader der ersten Mannschaft; lief allerdings vornehmlich in der 3. Liga auf (32 Sp. / 5 T.). Letzte Saison spielte er nur viermal für die Zweitverwertung, lief aber neun Mal in der Bundesliga auf und schoss ein Tor (den Anschlusstreffer zum 1:2 beim 1:4 gegen den 1. FC Nürnberg). Außerdem hat er sechs Spiele in der Europa League (drei in der Qualifikation) bestiritten. Er hat alle Jugend-Nationalmannschaften seit der U17 durchlaufen und wurde 2007 mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold für U17 Spieler ausgezeichnet. Ein echter Rohdiamant, für den wohl das Gleiche gilt wie für Lasse; nur mit dem feinen Unterschied, dass Funk für zwei Jahre an uns ausgeliehen ist
“Der Spätzle Beckham“ präsentierte die Vierbuchstabenzeitung den nächsten Neuen. Was natürlich wie üblich Schwachsinn ist. Funks Position ist die Zentrale, gern offensiv als Takyi-Ersatz, aber er kann auch den Lehmann-Nachfolger geben. Funk stammt aus dem Aalen mit den zwei A, kam über Unterkochen, Ebnat und den SSV Ulm 2007 ins Internat des VfB Stuttgart, durchlief dort alle Jugendmannschaften und schaffte es 2009 in den Kader der ersten Mannschaft; lief allerdings vornehmlich in der 3. Liga auf (32 Sp. / 5 T.). Letzte Saison spielte er nur viermal für die Zweitverwertung, lief aber neun Mal in der Bundesliga auf und schoss ein Tor (den Anschlusstreffer zum 1:2 beim 1:4 gegen den 1. FC Nürnberg). Außerdem hat er sechs Spiele in der Europa League (drei in der Qualifikation) bestiritten. Er hat alle Jugend-Nationalmannschaften seit der U17 durchlaufen und wurde 2007 mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold für U17 Spieler ausgezeichnet. Ein echter Rohdiamant, für den wohl das Gleiche gilt wie für Lasse; nur mit dem feinen Unterschied, dass Funk für zwei Jahre an uns ausgeliehen ist
Mahir Saglik
(18.01.1983) - Sturm
Ein echter
Wandervogel. 2002 begann er seine Profikarriere in seiner Geburtsstadt Paderborn
beim SC, für den er auch in der Jugend gespielt hatte. 2003 ging es dann zu RW
Ahlen, im Winter wieder zurück, nach Paderborn, im Sommer 2004 zur
Zweitverwertung des BVB. 2005 lief er wieder für Ahlen auf, um dann schnell zu
Admira Wacker Mödling nach Österreich zu wechseln. Nach nur einer Saison hieß
sein Brötchengeber 1. FC Saarbrücken und im Jahresrhythmus ging es weiter: 2007
Wuppertaler SV Borussia, 2008 VfL Wolfsburg, Anfang 2009 KSC, dann nach zwei
Monaten Wolfsburg wieder Paderborn, 2010 reichte Wolfsburg ihn an den VfL
Bochum weiter. Dort teile man ihm Anfang diese Saison mit, dass man so recht
nicht mehr mit ihm plane. Sagliks Saison war auch eher eine enttäuschende; in
26 Einsätzen kam er nur zu drei Treffern und drei Vorlagen, was er damit begründete,
dass er zu häufig als hängende Spitze spielen musste, sich aber als echter
Mittelstürmer viel wohler fühlen würde. Dass er’s kann, hat er schon bewiesen;
in Wuppertal schoss er in 24 Spielen 27 Tore. Gut, dass war Regionalliga, aber
auch 2009/10 traf er in 27 Spielen 15 mal und bereitete 8 Treffer vor, war
damit also an gut der Hälfte aller Paderborner Treffer beteiligt. Trainer
damals...na klar, André Schubert. Der wird wissen, was er an ihm hat und wo er
ihn am besten einsetzen kann.