1. FC Kaiserslautern
21 Spiele
ein Sieg
5 Unentschieden
15 Niederlagen
18:46 Tore
Kennt jemand noch Frank
Wolf, 1990 vom VfB Kiel gekommen?
Wahrscheinlich die wenigsten, denn er war nicht ein wirklich Großer (1,
75 m), hat nur 30 Spiele von 1990 bis 1993 für St. Pauli absolviert (91/92 war
er in Ungarn tätig) und nur ein Tor geschossen.
Das allerdings verdient besondere Beachtung, denn sein Treffer am
06.10.90 in der 90. Minute markierte das 1:0
gegen Kaiserslautern und damit den Treffer zum einzigen Sieg gegen die
Pfälzer. Ansonsten gibt es wohl kaum
einen Verein, gegen den unsere Bilanz so bescheiden ist: Wenn die Statistik nicht lügt, kann man bestenfalls
auf ein Unentschieden hoffen zu Hause, denn das gelang immerhin schon zweimal,
doch fünfmal verließen die Betzebuben auch das Millerntor als Sieger. Auf neutralem Platz spielte St. Pauli im
Rennen um die Deutsche Meisterschaft 1949 zunächst 1:1 in Bremen, um dann das
Rückspiel 1:4 in Düsseldorf zu verlieren, obwohl Appel die Führung erzielt
hatte. Am Betzenberg gab es bisher auch
bestenfalls ein Unentschieden zu holen:
ein 1:1 89/90, wo Zander eine Führung von Labbadia ausgleichen konnte
und ein 0:0 in der Saison 95/96, das im Übrigen auch das einzige torlose Spiel
der beiden Mannschaften. Ansonsten
fielen immer Tore, im Schnitt 3,04; die meisten beim legendären Hinspiel letzte
Saison, das 3:4 endete. 2:0 lag St. Pauli durch Takyi und Trojan vorne, doch
schon nach einer halben Stunde stand es 2:2; Simpson und Jendrisek hatten
ausgeglichen und dann gingen die Betzebuben auch noch kurz vor der Pause durch
Broniszewski in Führung. Nach der Pause
der Ausgleich durch Meggle, bis Bellinghausen einen nicht unhaltbaren Schuss an
Paddy Borger vorbei zum Sieg der Lauterer versenkte, obwohl es noch zahlreiche
Chancen auf beiden Seiten gab und das Spiel wohl auch 6:7 oder 8:7 hätte
ausgehen können. Meggle war es im Übrigen, der für den letzten Punktgewinn am
Millerntor gesorgt hatte 2001/02, als er eine Führung von Lincoln zum 1:1 Unentschieden
ausglich (69.) ... beim Hinspiel stand er damals nicht auf dem Platz, das war
die höchste Klatsche, die St. Pauli je gegen Lautern bezog. Katze Bulat hielt einen Elfer von Harry Koch,
Marcao brachte den FC in Führung, doch dann hagelte es fünf Gegentore, durch
den Jetzt-Ingolstädter Lokvenc, Harry „the Frisur“ Koch, den späteren Schalker
Exzentriker Lincoln und zwei von Miro Klose.
An jene Tage kann sich sicher noch Trainer Stanislawski erinnern, denn
der stand bei beiden Spielen auf dem
Platz. Und unser Desaster hatten
wir ja schon, das 1:4 im Hinspiel, wo immerhin David Hoilett sein bisher
einziges Saisontor gelang, Goofy den schnellsten zweiten Saisonplatzverweis
aller zwei Bundesligen kassierte und Schiri Schalk mit den ganzen
Dunkelhäutigen auf dem Platz soweit überfordert war, dass er Hoilett die
Gelb-Rote Karte zeigte, obwohl der vorher noch nicht mal Gelb gesehen hatte
(zum Glück korrigierte das der Linienrichter).
Vielleicht werden sich dieses Rückspiel auch einige der Ehemaligen
ansehen, die bislang für beide Vereine aufgelaufen sind, wobei vor allem drei
Spieler zu erwähnen wären: der kleine
Dribbler Cem Karaca kam 1997 vom Betzenberg und blieb drei Jahre am Millerntor;
zwei Jahre zuvor wechselte der Metzger Bernd H. nach Kaiserslautern, um dann
ein halbes Jahr später wieder in Hamburg aufzutauchen, allerdings mit der Raute
auf der Brust. Knapp zwanzig Jahre
früher kam eine Ikone aus dem Südwesten auf den Kiez; von 1976 bis 1982 fegte
der härteste Schornsteinkehrer Deutschlands, Walter Frosch, so ziemlich alles
weg, was ihm vor die Füße kam, egal ob in erster, zweiter oder dritter Liga ...
Frosch würden wir auf jeden Fall einen Besuch der Tribüne wünschen nach seiner
schweren Krankheit im November des letzten Jahres
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