Donnerstag, 13. Januar 2011

Die rot-grüne Überraschung


SV Hannover 96
61 Spiele
17 Siege
19 Unentschieden
25 Niederlagen
80:88 Tore

Ich kriege immer noch jedes Mal einen Schreck, wenn ich Hannoveraner Fußballfans ihre Mannschaft anfeuern höre...irgendwie irritiert einen dieses HaaaEssVaauuu doch ziemlich, oder? Naja, ist ja nun auch schon zehn Jahre her, seit wir das letzte Mal gegen die Roten antreten mussten. Wieso eigentlich Rot? Auch wieder so eine Sache, die ich nicht verstehen werde und die mir auch keiner erklären kann; warum die Vereinsfarben grün-schwarz sind und die Jungs dann immer in Rot spielen. Mag vielleicht an den vielen Fusionen liegen, aus denen der Hannoversche Sportverein von 1896 1913 hervorging. Was den FC und die 96er verbindet, ist eine sehr wechselvolle Geschichte mit einigen Parallelen. So mag es auch wenig wundern, dass das Zusammentreffen heute erst das vierte Bundesligaspiel der beiden Vereine gegeneinander ist. Erstmals führte uns das Schicksal zusammen, als die Oberliga Nord nach dem 2. Weltkrieg eine wirkliche norddeutsche Oberliga geworden war (vorher umfasste sie ja nur Hamburg, Schleswig Holstein und Mecklenburg). gleich am 1. Spieltag der Gründungssaison bekamen die Hannoveraner ihr 4-3-2-1-Erlebnis: 4x Lehmann, 3x Famula, 2x Börner und 1x Schaffer bescherten den 96ern eine 0:10 Heimklatsche – logischerweise der höchste Sieg des FC gegen die Roten. Die höchste Niederlage für St. Pauli setzte es ebenfalls in Hannover, ebenfalls noch in der alten Oberliga. Am 11.12.1960 verloren die Braun-Weißen 4:0. Am Ende der Oberligajahre stand für beide Vereine der Einzug in die Regionalliga – die Bundesligatür blieb nach einem sehr zweifelhaften Vergabeverfahren verschlossen und öffnete sich dem HSV und Eintracht Braunschweig. 96 gelang es, diesen Umstand nach einem Jahr zu korrigieren, was bei St. Pauli bekanntermaßen etwas längere Zeit in Anspruch nahm. Nach zehn Jahren waren allerdings auch die Möglichkeiten der Hannoveraner erschöpft, im Kreis der ganz Großen mitzuspielen und so folgten Jahre im Fahrstuhl der Ligen, bei denen man immer mal wieder auf den FC St. Pauli traf. 1978/79 hätte 96 sogar beinahe das gleiche Schicksal erwischt wie den FC, allerdings konnte der Konkurs und der damit verbundene Zwangsabstieg in den Amateurbereich gerade noch auf dem Gnadenweg abgewendet werden. 1987 gelang der Bundesligaaufstieg, zwei Jahre  später folgte der FC und so kam es in der Saison 88/89 zu den bisher einzigen Bundesligaduellen der beiden Vereine gegeneinander. Eine schiedlich friedliche Angelegenheit: Einem 2:2 am 29.10.88 in Hannover (Torschützen: Bargfrede – Reich – Gronau – Kohn) folgte im Rückspiel am Millerntor am 13.05.89 ein 1:1 (Groth – Zander), danach stiegen die Hannoveraner wieder ab in die 2. Liga, wo ihnen 1992 unter Michael Lorkowski der bislang größte Vereinserfolg gelang (neben den beiden deutschen Meisterschaften 1938 und 1954 – damals Sensationssiege gegen die Mannschaften von Schalke 04 und den 1. FCK). Als bislang einziger Zweitligist schafften die 96er es, den DFB-Pokal zu gewinnen. Vier Jahre später fand man sich allerdings in der drittklassigen Regionalliga wieder und durfte sich dort sogar mit der 2. Mannschaft des FC St. Pauli duellieren (5:1 / 0:0). 1998 waren die Roten wieder zweitklassig und so begleiteten sie uns noch drei Jahre, bis St. Pauli 2001 in die Bundesliga aufstieg. Und als wir dann runtergingen, schafften die Hannoveraner den Sprung in die Erstklassigkeit, wo sie sich bis heute im gesicherten Mittelfeld etabliert haben (von der Robert-Enke-Todessaison mit Platz 15 2009/10 mal abgesehen) und in dieser Saison nach der Hinserie auf einem sensationellen vierten Tabellenplatz stehen. Das 0:1 gegen den FC am 01.10.2010 (Ebbers per Kopf in der 6. Minute) war eine von sechs Niederlagen der 96er und eine von zwei Heimniederlagen in dieser Hinrunde überhaupt. Nicht mehr mitwirken am Versuch der besten Bundesligabilanz der Roten wird der geweste Nationalspieler Mike Hanke, der ja auch lange bei St. Pauli im Gespräch gewesen war, es in der Winterpause aber lieber vorgezogen hat, mit Mönchengladbach abzusteigen. Aber auch ohne Hanke gibt es einige Spieler und vor allem auch Trainer, die für beide Vereine tätig gewesen sind: // fuisligo

Trainer:

96 von bis
St. Pauli von bis
Karl Heinz Mühlhausen
1968
07.72 - 06.74
Willi Reimann
Spieler
07.86 – 11.87
02.99 - 03.00
Diethelm Ferner
07.79 - 11.82
07.76 - 06.78
Gerhard Kleppinger
Spieler
11.97 - 01.99
Jürgen Rynio
11.85 - 01.86
Spieler
Michael Lorkowski
10.90 - 06.92
03.82 – 06.86
07.92 – 09.92
Helmut Johannsen
07.70 - 11.71
Spieler (Jugend)
Franz Gerber
1999
12.02 - 03.04
Jürgen Wähling
07.86 - 09.88
Manager
Andreas Bergmann
08.09 - 01.10
03.04 - 11.06


Spieler: 

96 von bis
St. Pauli von bis
Modachirou Amadou
2000 - 2001
2001 - 2003
Gerald Asamoah
1996 - 1999
2010 -
Rachid Belarbi
1985 - 1989
1992 - 1993
Stefan Blank
1998 - 2000
2003 - 2003
Morad Bounoua
1999 - 2002
2003 - 2005
Fabian Gerber
1998 - 2000
2000 – 2001
2003 - 2003
Franz Gerber
1984 - 1986
1972 – 1974
1976 – 1978
1986 – 1988
Leonardo Manzi
1996 - 1997
1989 - 1996
Michél Mazingu
2000 - 2001
1995 – 1996
2004 – 2007
Heinz Müller
1997 - 2001
2003 - 2003
Babacar N'Diaye
1997 - 2000
2003 - 2003
Horst Neumann
1981 - 1984
1971 - 1979
Udo Nix
1963 - 1967
1967 - 1969
Jens Rasiejewski
1996 - 1999
2002 - 2003
Jürgen Rynio
1979 - 1986
1976 - 1979
Daniel Stendel
1999 - 2006
2006 - 2007
Waldemar Steubing
1991 - 1995
1988 - 1991
Stefan Studer
1994 - 1995
1982 - 1988
Karsten Surmann
1980 - 1992
1992 - 1993
Carsten Wehlmann
2002 - 2002
1995 - 2000
Niclas Weiland
1995 - 1997
1994 - 1995

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