Dienstag, 5. Mai 2015

RBL stats

I need a hero...

RED BULL Markranstädt
1 Spiel
kein Sieg
kein Unentschieden
1 Niederlage
1:4 Tore

Über Red Bull Leipzig etwas statistisches zu schreiben, gibt also nicht allzu viel her und auch ansonsten ist wohl schon alles geschrieben worden, was es zu diesem Verein zu sagen gibt. In letzter Konsequenz ist RB nur die Fortsetzung einer Entwicklung, wie es sie in anderen Vereinen schon lange gibt und die vor wenigen Jahren mit der TSG Hoffenheim ihren damaligen Höherpunkt gefunden hatte. Mit nur einem feinen kleinen Unterschied und der stimmt mich doch fröhlich: daß Geld und eine gezuckerte Taurinbrause allein keine Tore schießen und daß RB nach menschlichem Ermessen – anders als die TSG damals – den Durchmarsch von der dritten in die erste Liga nicht schaffen wird.
Und, was immer man auch über RB denken mag, wir sollten uns in diesem Falle mal in erster Linie mit uns selbst beschäftigen.
Die Mannschaft steht seit dem 12. Spieltag kontinuierlich auf einem Abstiegsplatz und stand dort auch am 25. Spieltag – den hab ich mir jetzt mal genommen, weil wir am 25. Spieltag gegen den FSV Frankfurt letztmalig erschienen sind.
Seit der Saison 2010/11 hat es keine Mannschaft, die am 25. Spieltag auf einem der letzten drei Tabellenplätze stand, diese sportlich zu verlassen. Damals retteten sich der KSC und Ingolstadt, dafür stiegen dann Osnabrück und RWO ab. 2013 rettete sich Sandhausen als Vorletzter, weil dem MSV Duisburg damals die Lizenz entzogen wurde.

2011/12

25. Spieltag
Pkt.

34. Spieltag
Pkt.
15
MSV Duisburg
21
15
Erzgebirge Aue
35
16
Alemannia Aachen
21
16
Karlsruher SC
33
17
Karlsruher SC
19
17
Alemannia Aachen
31
18
Hansa Rostock
16
18
Hansa Rostock
27

2012/13

25. Spieltag
Pkt.

34. Spieltag
Pkt.
15
VfL Bochum
26
15
Erzgebirge Aue
37
16
Dynamo Dresden
24
16
Dynamo Dresden
37
17
SV Sandhausen
21
17
SV Sandhausen
26
18
Jahn Regensburg
17
18
Jahn Regensburg
19

2013/14

25. Spieltag
Pkt.

34. Spieltag
Pkt.
15
Erzgebirge Aue
30
15
VfL Bochum
40
16
Arminia Bielefeld
25
16
Arminia Bielefeld
35
17
Dynamo Dresden
24
17
Dynamo Dresden
32
18
Energie Cottbus
20
18
Energie Cottbus
25

22 Punkte hatte der FC nach dem 25. Spieltag – wenn man sich mal die Tabellen anschaut, macht das auch nicht so viel Hoffnung, denn wie man den Daten entnehmen kann, hat das die letzten drei Jahre nie zum Verlassen der Abstiegsplätze gereicht.
Dreimal ist St. Pauli bislang aus der 2. Bundesliga abgestiegen – 78/79 mit dem Lizenzentzug nehmen wir mal aus, aber 84/85 und 02/03 waren wir auch am 25. Spieltag jeweils auf einem Abstiegsplatz und sind am Ende abgestiegen.

Saison
25. Sp.
Pkt.
Ende
Pkt.
84/85
19
23
17
44 #
02/03
16
21
17
31
# damals noch mit 20 Mannschaften und somit 38 Spieltagen – umgerechnet auf die drei Punkte Regel

Bleibt ja noch der Rettungsanker; nämlich die Relegationsspiele, zu denen der 16te der 2. Liga gegen den Dritten der 3. Liga berechtigt ist. Da würde ich jetzt auch nicht die allergrößte Hoffnung drauf setzen. Seit der Saison 2008/09 gibt es die Relegation wieder und in sechs Austragungen konnte nur einmal, nämlich 12/13 der Zweitligist die Klasse halten; die anderen fünf Male schaffte der Drittligist den Aufstieg in die 2. Bundesliga.. Zumal der FC St. Pauli ja nun auch nicht die allerbesten Erfahrungen mit Relegationsspielen gemacht hat bislang
Dritter der dritten Liga wären nach momentanem Stand der Dinge die Stuttgarter Kickers, mit denen wir es zu tun bekommen würden.
Stuttgarterkickersstuttgarterkickers...da war doch mal was? Richtig, im Juni 1991, damals ging es um die erste Bundesliga. St. Pauli als 16ter gegen den Abstieg und die Degerlocher um den Aufstieg. Im Hinspiel am Millerntor nur ein 1:1, Golke (31.) für St.Pauli und ein gewisser Marcus Marin (86.) zum späten Ausgleich. Im Rückspiel das 1:0 durch Schwartz (25.), in der 38. Rot für Zander, in der 51. der Ausgleich durch Golke. Mehr war nicht drin, Verlängerung torlos.
Damals hat man das nicht im Elfmeterschießen erledigt, sondern ein Wiederholungsspiel auf neutralem Platz angesetzt. Das dritte Spiel binnen zehn Tagen, Parkstadion Gelsenkirchen – nach der ersten Halbzeit war alles quasi vorbei: 1:0 Vollmer (21.) – 2:0 Cayasso Reid (35.) – 2:1 Knäbel (37.) – 3:1 Fengler (42.). St. Pauli abgestiegen, die Kickers Bundesligist.
So...als wäre ein Spiel gegen Red Bull Markranstädt nicht ohnehin schon der blanke Horror für jeden Fußball-Traditionalisten, hoffe ich, hab ich euch genug Horrorszenarien für den Rest der Saison gemalt. Natürlich möchte auch ich nächste Saison wieder erstklassige Artikel über zweitklassige Gegner schreiben; in sofern möchte ich mich mit einem Lichtlein verabschieden oder besser gleich mit zweien: Da hätten wir ja zum einen noch die Geschichte, in der wieder die Stuttgarter Kickers und Marcus Marin vorkommen. Saison 99/2000 hatte St. Pauli zwar nie auf einem Abstiegsplatz gestanden, rückte dem aber im Verlauf der Saison immer näher, bis es am vorletzten Spieltag nur noch ein Tor Vorsprung war. Die Kickers unter uns mussten zum feststehenden Absteiger nach Karlsruhe, St. Pauli empfing RWO. Karlsruhe stahl Degerloch einen Punkt und Marcus Marin glich in der letzen Minute die Führung der Oberhausner aus, so daß es bei dem einen Tor Vorsprung blieb und dem Platz über dem Strich.
Im Endeffekt hätte St. Pauli auch bei einer Niederlage die Klasse gehalten, da TB Berlin im Nachhinein die Lizenz entzogen wurde, in sofern schmälert das Marins Ruf als Klassenerhaltsheld ein wenig, obwohl das natürlich immer noch eine schöne Geschichte ist – daß der FC Marins Gehaltsforderungen nicht
nachkommen wollte und so sein Wechsel zu Fortuna Düsseldorf schon feststand.
Marin verkündete vor dem Spiel „ich gehe nicht als Absteiger“ und das Wort hat er gehalten; in sofern sei hm der Platz in der Heldengalerie gewährt.
Um den Urvater aller St. Pauli-Abstiegsverhinderer zu finden. Muß man allerdings noch ein wenig weiter in der Geschichte zurück gehen.
Ja, schon einmal hat sich St. Pauli am 25. Spieltag auf einem Abstiegsplatz befunden, damals in der Wiedervereinigungs-Mammutsaison 92/93; 24 Mannschaften und die letzten sechs Teams sollten absteigen. Zwar konnte sich der FC zwischenzeitlich wieder bekrabbeln, aber am Ende ging der Mannschaft doch irgendwie ein wenig die Puste aus. Auch damals stand St. Pauli am letzten Spieltag nur ein Tor über dem Strich, dahinter lauerte Eintracht Braunschweig.
Braunschweig verlor am letzten Spieltag in Duisburg 1:2, wobei der Ex-St. Paulianer Markus „Toni“ Sailer den Siegtreffer für den MSV erzielte, dafür gewann Unterhaching und war nun im Falle einer Niederlage des FC in der Tabelle vor St. Pauli. St. Pauli hatte immerhin den amtierenden Pokalsieger Hannover 96 zu Gast, immerhin Tabellensechster. ES war der als Kopfballungeheuer geradezu verschriene brasilianische Wunderstürmer Leonardo Manzi, der in der 73. Minute zum 1:0 Siegtreffer einnickte.
Für alle, die sich daran noch erinnern können (für alle anderen schreib ich das hier) – damit machte sich Leo unsterblich. Nun suchen wir seinen Nachfolger...den Spieler, der am letzten Spieltag das ultimative Retter-T-Shirt übergestülpt bekommen wird. Den haben wir im Kader, dessen bin ich mir sicher; allen bisherigen Statistiken zum Trotz.
...I’m holding on for a hero ‚til the end of the night
and he’s gotta be strong – and he’s gotta be fast
and he’s gotta be fresh from the fight (Bonnie Tyler) // fuisligo




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