Freitag, 7. November 2008

Positives im Netz: Es gibt auch gute Trojaner!!!


TuS Koblenz

4 Spiele:
2 Siege
ein Unentschieden
eine Niederlage
7:3 Tore

Über große Spiele des FC gegen die Koblenzer zu berichten, hieße Prinz Valium Schlaftabletten zu bringen, denn es gab ansich keine und die Zahl von vier bisherigen Duellen gegeneinander ist auch eher gering.  Bis zum Beginn der letzten Saison bin ich sogar noch davon ausgegangen, dass wir noch gar nicht gegen die gespielt hatten, was ja auch in gewisser Weise stimmt.  Das spannendste bei TuS Koblenz ist zunächst mal die Frage, ob es der oder die TuS heißt...für alle Klugscheißer: es heißt DIE Turn- und Spielegemeinschaft.  DIE TuS Koblenz ist 1983 durch Umbenennung DER TuS Neuendorf 1911 entstanden; in sofern liegen zwei Partien gegen diesen Gegner auch schon etwas länger zurück, sprich in den Zeiten vor der Umbenennung.  So sind die Koblenzer (oder Neuendorfer) auch eher ein Kind vergangener Fußballtage.  In den Dreißigern spielte man mehrmals um die westdeutsche Meisterschaft mit, in den Vierzigern wurde man zweimal Moselland-Meister und nahm an den Endrunden um die Deutsche Meisterschaft – nach dem Krieg war man dann regelmäßiger Teilnehmer an der damals höchsten Spielklasse, der Oberliga (Südwest) und nahm auch mehrmals an den Endrunden um die Deutsche Meisterschaft teil.  1948, als St. Pauli im Halbfinale am 1. FC Nürnberg scheiterte, unterlagen die Neuendorfer Kaiserslautern mit 1:5, für beide der größte Erfolg im Meisterschaftsrennen.  Zwei Jahre später traf man dann im Achtelfinale der Meisterschafts-Endrunde direkt aufeinander; St. Pauli entledigte sich der Aufgabe im Hindenburg-Stadion zu Hannover glatt mit 4:0 – zweimal Kruppa, Sump und Beck hießen damals die Torschützen.  Die Neuendorfer ließen sich noch einmal 1956 in der Meisterschaftsrunde blicken, konnten sich ebenso wie St. Pauli 1963 nicht für die Bundesliga qualifizieren und spielten so, bis zu ihrem Ende 1974 in der Regionalliga Südwest, wo sie 1968 und 69 den Bundesliga-Aufstieg verpassten ebenso wie die Qualifikation zur 2. Bundesliga Süd 1974.
Die Neuendorfer waren nun drittklassig und wenn es nicht den Pokal (mit seinen eigenen Gesetzen) geben würde, hätte St. Pauli wohl erst jetzt wieder ein Spiel gegen die Moselstädter bestritten...so war es die zweite Runde im Pokal 1979, als die TuS Neuendorf am 23.09.1979 am Millerntor vor 1.500 Zuschauern antreten musste.  Als Sieger gingen damals die Neuendorfer vom Platz; die Herren Schmitt (14.) und Knaudt (52.) schossen einen Vorsprung heraus, den Tune-Hansen (82.) nur noch verkürzen konnte; eine der obligatorischen Pokalblamagen, die jeder große Verein in seiner Agenda braucht.  St. Pauli hatte danach den Zwangsabstieg zu verkraften und auch für die Neuendorfer ging es danach noch weiter nach unten; 1981 war man nur noch fünftklassig.
Nach der Umbenennung 1983 in TuS Koblenz ging es ganz langsam nach oben: 1994 gelang der Sprung in die Oberliga, nach einer knapp abgewendeten Insolvenz 2003 stieg man ein Jahr später in die Regionalliga Süd auf – zwei Jahre später dann der Aufstieg in die 2. Bundesliga, wo man sich mit Platz 12 erstaunlich gut etablieren konnte.  Ein Jahr später waren wir auch dabei, am dritten Spieltag gelang ein mühevolles 1:0 am Millerntor durch ein Tor von Trojan, der St. Pauli auch in einem bis dato zähen Rückspiel in Führung brachte.  Danach wurde es besser, St. Pauli verpasste es, den Sack zuzumachen, Dzaka und Kuqi schossen sich langsam warm und so rappelte es denn kurz vor Schluss noch: Flanke Dzaka, Kopfball Kuqi und aus wars mit den Auswärtssiegträumen.  Herr Dzaka versaut uns inzwischen die Tage in Kaiserslautern, aber der Finne Kuqi ist noch da, als einer der wenigen, denn Koblenz hat zur neuen Saison mit fünfzehn Zu- und acht Abgängen quasi (mal wieder) seinen gesamten Kader umgekrempelt.  Immerhin habe ich neben diesen vier Spielen auch noch einen Spieler gefunden, der mal für beide Vereine gespielt hatte: Dubravko Kolinger, von 2000 bis 2002 in braun-weiß, trug in der Saison 2005/06 das Trikot der Moselstädter.

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