Dienstag, 25. Juli 2023

NÜCHTERN BETRACHTET


                                   foto by rainer beeken                                               
                                                        

Test: FCSTP - Hapoel Tel Aviv  3:0 

so...ich hatte länger überlegt, ob ich denn die gute alte tradition, daß ich zu den spielen des FCSTP (oder überhaupt zu den Spielen, die ich besuche) mal wieder nen blog schreibe 
ich hatte auch lange überlegt, ob ich überhaupt mal wieder zu einem spiel des FCSTP gehen sollte.
also, ich hatte schon drei fussballspiele hinter mir, davon eines von meiner alten liebe, der   VIERTEN, die jetzt die DRITTE ist und hab   
dazu nix geschrieben und jetzt hab ich mich doch getraut, mal wieder ans millerntor zu gehen und jetzt schreib ich auch mal nen block dazu, der allerdings nicht soo viel mit fussball zu tun haben wird. 
ich hab nochmal nachgeschaut - am 1.12.2019, also vor mehr als dreieinhalb jahren war ich zuletzt bei einem spiel des FCSTP, eine freudlose niederlage gegen hannover 96. 
dann mußte ich die nächsten spieltage immer arbeiten, dann kam corona und dann kamen meine krankheiten, die körperlichen und seelischen gebrechen, die mich gehindert haben. 
...und, was soll ich sagen, in den drei jahren ist meine liebe zum verein - nun ja, sie ist nicht erkaltet, aber sie hat sich doch massiv verändert...ist ein wenig so, als wäre man als seemann zwei jahre lang auf den meeren herumgeschippert und stellt beim nach.hause-kommen fest, daß die geliebte ein neues kind bekommen hat und wird irgendwie den verdacht nicht los, als wäre man nicht der vater. 
daß ich, seitdem wir in einem gottesstaat leben, so mein gewisses problem mit meinem verein habe, dürfte allgemein bekannt sein und aus der distanz betrachtet, die ich genommen hatte und notwendigerweise auch nehmen mußte UND mit meiner neuen sicht der dinge ist es nicht zwingend besser geworden. 
so stellte sich mir also die frage - lass ich's bei der distanz oder gebe ich der alten liebe eine chance auf einen neuanfang.
ich bin lange mit der frage schwanger gegangen, auch als körperlich noch nicht abzusehen war, ob ich jemals wieder ohne rollator unterwegs sein können würde - jetzt, wo ich doch wieder ziemlich mobil bin, ploppte die frage immer deutlicher auf.
und irgendwann ist mir klar geworden, daß ich - insofern hinkt der vergleich mit der geliebten etwas, denn von der kann man sich trennen oder scheiden lassen - nicht einfach so 30 jahre meines lebens wegwerfen kann und will...und es wäre zu billig, einfach zu sagen, mir gefällt die neue entwicklung nicht, da bleib ich halt weg. 
eine kapitulation vor dem modernen leben?
nö...dazu bin ich viel zu sehr sozialromantiker...dann bin ich halt ein fossil, das sich noch bewegt und ein dinosaurier, der sich weigert, auszusterben, 
aber ich werde diesen verein nicht einfach so den "Neuen" überlassen. 
so...hätten wir das abgehakt!!!
und es kommt ja noch die geschichte meiner krankheiten hinzu...schon vor dem akuten ausbruch hatte ich ziemliche ängste, was das beklettern von treppen ohne geländer anbelangt - zu meinem platz zu gelangen im E-block und von dort wieder wegzukommen, war schon seit meinen mittelfußbrüchen eine tortur und es hat nur funktioniert, weil es immer der selbe platz war...es war vollkommen klar, wenn ich zu diesem spiel hier gehen würde, würde es (weil E ja bei den eröffnungsspielen traditionell der gästeblock ist) ein anderer platz werden.
DA hatte ich schon massiv schiss vor, zumal ja jetzt auch noch die ganze geschichte mit den derangierten knien und muskeln hinzukommt. 
und, wir wollen eines nicht verhehlen...das ganze thema millerntor ist - auch wenn ich lange schon IM stadion (fast) nichts mehr getrunken hatte - immer mit dem thema alkohol verknüpft.
ich hab ja immer von einem "drei elefanten"-spiel geschrieben und gesprochen und als ich dann kein bier mehr getrunken hatte, waren es die drei dosen ranchwood-cola vor dem stadion. 
und dann, wenn ich mich zu haus zum block hingesetzt hätte, wäre es zuerst das frust- oder freudentörtchen gewesen und danach zum schreiben als INSPIRIN die minimum zwei flaschen gran reserva. 
das ist mir jetzt komplett verschlossen, wenn ich nicht wieder in den zustand aus dem jahre 2022 verfallen will, wo ich körperlich und geistig nicht weit vom dasein einer amöbe entfernt gewesen bin. 
stellt sich mir doch die frage, kann ich denn überhaupt so witzig und originell sein, wie ich es früher war mit den drei dosen und dem rotwein danach gewesen bin...ich merke ja schon, daß ich ohne alkohol anders geworden bin im letzten halben jahr, tiefsinniger, NOCH nachdenklicher - der alkhol hatte ja eher die funktion, meine geister zu verteiben (was er nicht getan hat, er hat sie nur kurzfristig schlafen gelegt) und, auch wenn es besser geworden ist, sie sind ja nicht weg und depressive phasen und ängste auszuhalten, ohne sich zu betrinken, ist eine herausforderung.
der ich mich aber stellen muss und will, wenn ich denn in eine art von "normalem" leben zurück will - wozu gehört, auch alles das zu tun, was mir spaß macht und gemacht hat, nur halt eben nüchtern...und wenn es mir nüchtern keinen spaß mehr macht, dann ists halt nicht das richtige.
das ist also der große test, dazu gehört dann das millerntor und dazu gehört auch dieser block...der sicher anders wird als alle, die ich vorher verfasst habe, aber ich bin quasi gezwungen worden, das zu tun. 
wie gesagt, ich hatte jetzt drei spiele hinter mir...zwei komplett ungefährlich, weil halt feld-arena und amateurplätze ansich nicht mit alkohol verknüpft sind und eines an der hoheluft, das schon etwas tricky war...und wo in mir kurzfristig der gedanke aufkam "jetzt n bier".
aber - was für ein quatsch - ich hab seit 2018 kein bier mehr getrunken und ich finde den geruch inzwischen widerlich...den geruch von ner bierfahne mochte ich ansich noch nie! 
ach ja - eins will ich noch nicht vergessen, was mit diesem spiel zusammenhängt: zum einen kam das argument "ach, ich geh nicht zu den saisoneröffnungen...das hat doch mit st. pauli und fussball nix zu tun"
erstmal - also mit st. pauli hat das ne ganze menge zu tun (schreib ich noch was dazu) und grundsätzlich haben da ja auch mindestens 22 mann gegen das runde plastik getreten, also war's irgendwie auch fußball, auch wenn dem ganzen natürlich die ernsthaftigkeit des ringens um punkte fehlt, und dann sind die gegner in solchen veranstaltungen ja auch seltenst welche, mit denen es irgendwelche reibungspunkte gibt.
und es sind natürlich immer viele leute da, die sonst nie da sind, die aber ihre frisch erworbenen modeartikel aus dem fanshop spazieren tragen müssen - ich sag nur HÜPFBURG - so daß das ganze dann zumeist doch eher den charakter einer mischung aus karls erdbeerhof und rudelbumsen (clint eastwood - heartbreak ridge) hat. 
und, wenn man jetzt diesen speziellen gegner nimmt, kam noch ein anderes argument dazu, nicht hinzugehen...also ich würde ja schon gern hingehen, wenn es denn ein anderer verein wäre, aber ich hab n echtes problem mit dem, was gerade in israel abgeht. 
ja, muß ich sagen, hab ich auch und das nicht erst seit gerade, aber das ist nicht die national- oder eine vereinsmannschaft aus russland...ich glaube, man sollte das in diesem falle doch sehr trennen.
ich würde auch einen russischen verein unterstützen, der oder dessen fans für seine opposition zum putin-regime bekannt sind...mir fällt halt nur grad KEINER ein!!!
und das ist halt eben ein feiner unterschied zu hapoel tel aviv...wenn es denn die klassischen "staatstragenden" vereine gibt, dann ist das beitar jerusalem (betar ist die klassiche zionistische jugendbewegung und name der letzten im bar-kochba-aufstand gehaltenen festung der juden) - aus der beitar-bewegung ist als politische partei u.a. der likud von herrn NETANJAHU hervorgegangen und der verein gilt im allgemeinen als heimat der ultraorthodoxen siedler. 
 und dann ist da noch der innerstädtische konkurrenzclub - maccabi tel aviv (dessen wappen den davidstern ziert) - wesentlich erfolgreicher als hapoel, vor allem da die basketballmannschaft. 
die maccabi-bewegung (nach den makkabäern benannt - jüdische freiheitskämpfer, allerdings aus vorchristlichen zeiten) hat sich der  förderung des bewußtseins der jüdischen jugend für religiöse, kulturelle und nationale werte verschrieben und kommt auch aus dem zionismus.
mehr noch als die fußballer sind die korbjäger quasi DAS nationale aushängeschild israels, die verkörperung des nationalstolzes.
HAPOEL hingegen heißt "der arbeiter" und so ziert das wappen denn auch den quasi realsozialistischen athleten, umkränzt von hammer und sichel und bis 1997 gehörte der verein zu histadrut, dem israelischen gewerkschaftsverband (inzwischen natürlich nicht mehr - modern life is rubbish - sondern einem investor-brüderpaar - aber welcher sogenannte  arbeiterverein gehört schließlich heute noch "den arbeitern") 
trotz alledem, auch wenn der verein keine offizielle verbindung zu linken parteien oder der gewerkschaftsbewegung mehr unterhält, dann sind die fans von hapoel - und vor allem die ultras - doch der linken und ultralinken politischen szene zuzurechnen, also da gibt's denn denn eher den guten alten CHE oder charlie MARX au bannern denn den davidstern. 
ich möchte mal ASAF EYAL zitieren, mitglied der hapoel ultras:
"Wir stehen für Koexistenz und gegen die rassistische und diskriminierende Haltung des Staates gegenüber unseren arabischen Mitmenschen. Es gibt keinen Grund, die israelische Nationalfahne im Stadion zu zeigen."
sö...denn gilt es doch eher, solche meinungen und gruppierungen zu unterstützen durch gemeinschaft und solidaität. 
also eher ein grund für mich DAFÜR, das spiel zu besuchen! 
okay...checkliste fertig:
- politisch korrekter gegner 
- der wunsch, mir mein leben zurückzuholen, mental und körperlich
- ich hatt grad nix besseres vor.
sprach also alles eher dafür, das thema anzugehen, aller ängste und vorbehalte zum trotz, stets im bewußtsein und im wissen um die größe und macht der dämonen, die immer noch auf meiner schulter auftauchen. 
sie kommen selten, aber wenn dann mit macht...aber in mir lebt der wille, mich ihnen zu stellen und sie irgendwann vielleicht auch zu besiegen. 
so begann der morgen, mit der angst vor den treppen und den stufen.
wenn du es nicht versuchst, dann wirst du nie wissen, ob du es geschafft hättest - so wie vor der ersten stufe in einen linienbus, so wie vor den ersten 12 stufen zu meiner therapeutin, wie vor den 36 stufen zu meiner wohnung, wie vor den ersten kilometern mit und dann ohne rollator.
es sind nur treppen, du hast ein geländer und du hast jemanden, der dich zur not mit seinem starken arm hält. 
denn kam der zweite dämon und ich hatte plötzlich den geschmack meines stimmungsspenders aus alten zeiten im mund und die erinnerung daran, wie schön das war, wie witzig, leicht beschickert zum spiel zu gehen. 
wie sollst du denn locker und witzig sein, ohne WC im kopp?
was ist die alternative...kurzfristig absagen, mich verkriechen? 
ich habe ja immer noch das argument meiner körperlichen gebrechen - wird mir jeder abnehmen, wenn ich sage, die knochen spielen heute mal nicht mit (und wahrlich, sie gaben sich alle mühe dazu, den spielverderber zu geben) und ich bleib zu hause.
aber nö...ich war richtig böse auf die gedanken und hab ihnen ein lautes PFUI, KUSCH - ab ins körbchen (bzw. hinterstübchen) zugebellt. 
bin los und ganz bewußt den weg gegangen, den ich immer vor einem millerntor-besuch gegangen bin. 
zuerst nach hause und mich hübsch machen - die renaissance der ringelstrümpfe  - dann zu meinem kakerlaken-penny, was zu trinken kaufen und zigaretten...und eben nur cola, ohne W!!! - dem dämon ins gesicht gucken und ihm widerstehen.
und dann war das abgehakt und auch schon vorbei - erstaunlicherweise... wenn es allgemein heißt, der suchtdruck dauert meist kürzer als eine minute...naja, es war länger, aber er verschwindet tatsächlich. 
noch eine stunde spazieren gehen, durchs karoviertel - an die schönen afterspiel-momente in der karo-ecke denken...die es nicht mehr gibt...mit peter, den es auch nicht mehr gibt, mit den übersteigers zusammen, die es in der form ja auch nicht mehr gibt. 
dieser block, den ich angefangen hatte, ist ja nix anderes als meine antwort darauf, daß ich nicht mehr für den ÜS geschrieben habe.
und dann zum stadion - feldstraße...ach ja, den feld-döner gibts ja auch nicht mehr, stimmt einen denn schon ein wenig melancholisch.
südkurven-geraden-vorplatz...wahlweise ringelpietz mit oder ohne anfassen...autogrammstunde der traditionsmannschaft mit überschaubarer schlange, weil wahrscheinlich die wenigsten besucher an diesem tage wußten, wer denn da überhaupt schreibt - daß es die traditionelle autogrammstunde der AKTUELLEN mannschaft nicht gab dieses jahr, ist irgendwie auch ein armutszeugnis.
naja, warum soll man den leuten die billigen autogrammkarten anbieten, die sie sich dann KOSTENLOS signieren lassen können, wenn man ihnen auch die teureren karten MIT unterschrift verkaufen kann.
irgendwie muß die kohle ja wieder reinkommen, nachdem man sich von dem cäptn morgan und b-win als sponsoren getrennt hat...was ich beides begrüße - meine liebe zu dem mittelkreis-teppich dürfte ja noch dem einen oder der anderen in erinnerung sein. 
und sich von einem wettanbieter zu trennen - wobei, wenn ich ein korinthenkacker wäre, könnte ich sagen, laut unserem wertekatalog hätte der gar nicht erst ins portfolio dürfen und natürlich erwähnt herr göttlich nichts von dem massiven druck seitens bestimmter fangruppen, der ihm die entscheidung sicher "erleichtert" hat. 
aber nehmen wir mal die tatsache an sich als positiv, ich will ja nicht immer nur meckern...
auf dem weg zur gegengerade...wenig bekannte gesichter, die mir begegneten, auch der heisere gitarrenspieler fehlte...naja, eröffnungsspiel halt und DREI lange jahre abwesenheit...und das gefühl, wieder richtig zu hause zu sein, will sich so recht noch nicht einstellen und, es ist auch nach dem spiel noch nicht wieder komplett da - dazu fehlt einfach noch zu viel, dazu fehlen die vertrauten gesichter und mal ganz ehrlich, so ganz ohne ernstzunehmenden gegner macht das ja auch nicht richtig spaß.
keine gegnerischen deppen, an denen man sich reiben kann - die zwei "äußerst gefährlich" dreinblickenden pickligen werder-bremen-ultras (was immer die auch da suchten...rex kramer gedächtnispokal?) reichten nicht zum beschimpfen und bepöbeln und die israelis waren einfach zu nett und zu lieb und nebenbei noch ganz lustige gesellen - was vielleicht auch daran lag, daß sie im unterschied zu unseren eher matelastigen südländern doch dem alkohol sehr zugetan waren. 
da wir im d-block direkt am zaum zu E standen, hatte ich viel zeit, weil das spiel nun auch nicht gerade von der spannung lebte, die gäste zu beobachten und mich mit einigen zu unterhalten. 
kann schon ziemlich anstrengend sein, wenn man alle naslang zu hören bekommt, was für ein toller verein wir doch sind und was für tolle fans wir doch haben...
aber gut...was mir auffiel - da ja viele in guter ultra-tradition mit blankem oberkörper dort standen - war, daß es doch relativ viele gäste gab, die einen hauptfeld inri um den hals trugen, was ja eher für arabische christen spricht...davidsterne hab ich jedenfalls keinen gesehen.
und daß unter den weiblichen fans unglaublich viele hübsche oder attraktive mädels dabei waren, die so gar nicht ultra aussahen, sondern eher auf eine eppendorfer cocktail-party gepaßt hätten.
was die jungs auf jeden fall können, war feuerzauber...das rote flammenmeer zu beginn der zweiten halbzeit war doch beeindruckend und hübsch anzuschauen - auch wenn bengalos und bürotechnik sonst ja eher nicht so meins sind. 
was bei den unsrigen auffällig ist, daß herr IRVINE die männliche anhängerschaft vermehrt zum tragen von oberlippenbärten anzureizen scheint...ein trend, von dem ich jetzt nicht so genau weiß, ob ich den gut finden soll...im november ja meinetwegen, aber sonst...
was mich dazu bringt, daß ich tatsächlich im stadion kein einziges spiel von herrn PAQARADA gesehen habe...zu dem ich ja zu seinen sandhäuser zeiten immer ein ambivalentes verhältnis hatte; insofern bin ich ganz froh, ihm nicht mehr zujubeln zu müssen.
auch ansonsten hat sich die mannschaft doch ziemlich verändert; zum einen namentlich - von denen, die ich zuletzt live im stadion gesehen habe, ist tatsächlich KEINER mehr da...und das nach drei jahren, die ich nicht mehr da war; alle achtung, da wurde mal feucht durchgewischt.
und zum anderen auch optisch...ich hatte den FCSTP, wie ich ihn kenne, immer als relativ kleine flinke mannschaft in erinnerung, vor allem, was das mittelfeld anbelangt. 
das was da jetzt aufgelaufen kam, war doch eine bande von ziemlichen kühlschränken oder doch von erklecklicher kompaktbauweise.
da waren die israelis doch optisch eher der FCSTP, den ich von früher kannte, allerdings keinstenfalls zu vergleichen mit den verspielten windhunden a la MMD, WALDI oder BUCHTI,
ich hatte hapoel irgendwie respektvoll hoch eingeschätzt und irgendwie in richtung internationaler wettbewerb verortet, weit gefehlt...nun ist die israelische liga ohnehin nicht die stärkste der welt und da sind die tel aviver letzte saison zehnter geworden...und so traten sie auch auf - also eher gepflegtes zweit- oder sogar drittliganiveau, auf deutsche verhältnisse übertragen...und das gegen eine mannschaft, der so leise und heimlich von diversen "experten" der schwarze aufstiegspeter zugeschoben wird nach dem verlauf der letzten phase der vergangenen saison und den bisherigen testspielen. 
wenn dem so ist, daß wir die favoritenrolle bekommen, dann war das ein guter test - denn es wird wahrscheinlich von 18 mannschaften mindestens zehn geben, die sich - so wie HAPOEL - gegen uns am millerntor hinten rein stellen werden und teilweise das mitspielen einfach verweigern. 
vielleicht war's ja auch abgesprochen; daß die so spielen sollten.
jedenfalls hatten die eine nominelle spitze, die sich allerdings zumeist irgendwo im mittelkreis herum tummelte, einen herren namens SENIOR,  der aber ansich rechtsaußen ist...wo ich mir doch denk, noch ne mogelpackung, schließlich heißen alle guten brasilianer (und der hund von indie jones) doch JUNIOR.
aaaber, doppelt gemogelt, der senior war sowieso kein brasilianer, sondern, wie bei dem namen unschwer zu erkennen, israeli mit polnischer zweit-staatsangehörigkeit.
war - wie gesagt - eine ziemlich einseitige angelegenheit, hatte ein wenig was von handball; immer munter um den kreis rum, wobei das manchmal etwas ungelenk wirkte...wie gesagt, ich kenne st. paulis mittelfeld noch wuseliger und nicht manchmal etwas hüftsteif wie die herren refrigeratoren, die sich jetzt auf den positionen tummeln. 
aber, was deutlich besser war als zu waldi-buchti-zeiten war, daß da auch mal der abschluß gesucht wurde...wenn man denn nicht durchkommt, einfach mal draufknallen, zumal herr ZUBAS im tor der israelis nicht den aller fangsichersten eindruck machte, auch wenn da jetzt nicht sooo viele 100%ige chancen dabei waren und es bis kurz vor pausentee dauerte, bis endlich der führungstreffer fiel (auch geschmeidig aus der distanz).
was der stimmung nebenan keinen abbruch tat - großer vorteil, wenn man neben dem gästeblock steht: man hört die südgesänge nicht.
nachteil natürlich - die hapoelistas sangen auch die ganze zeit...häufig zu den gleichen melodien, aber natürlich mit israelischem text, wovon ich natürlich kein wort verstanden habe (grad war ich in versuchung, in anlehnung an das leben des brian "alles, was du singst, rübennase" zu schreiben, aber das laß ich natürlich)...und nach der pause eskalierte der frohsinn, wie ich schon schrub, in einer roten rauch-orgie, die ich zwar ansehnlich fand, aber böller und fackeln auf den platz schmeißen find ich immer noch ziemlich dämlich, egal, wer's macht.
der rest des spiels ist ziemlich schnell beschrieben, war doch die zweite halbzeit die fortsetzung der ersten mit anderen mitteln, den vielen wechseln auf beiden seiten geschuldet - dadurch wurde hapoel nicht besser - das, was da ursprünglich auf dem platz gestanden hatte, war wohl so ziemlich das beste, was sie hatten und die zwei tore, die wir dann noch erzielt haben, waren auch von leuten, die schon bei uns in der startelf gestanden hatten - den herrn SINANI, von dem mir berichtet wurde, daß er mächtig alarm machen kann, empfand ich nach seiner einwechselung nun nicht als die große bereicherung.  
aber gut...wie gesagt, testspiel, destruktiver gegner, dicke beine so kurz vor saisonbeginn - ich hab schon freudlosere saisoneröffnungen erlebt - dafür war das vollkommen in ordnung, auch wenn es jetzt noch keine wirkliche offenbahrung war. 
und zu was die mannschaft denn wirklich in der lage ist, wird denn sowieso erst das erste drittel der saison zeigen, denke ich. 
was ich wohl NICHT im stadion verfolgen werde...der funke ist noch nicht wieder 100%ig übergesprungen; ich bin richtig froh, es geschafft zu haben, ins stadion zu kommen, meine ängste und dämonen hinter mir gelassen zu haben für den tag...ich weiß jetzt, daß ich's kann und so war der plan - und ich bin mir auch sicher, daß ich es wieder können werde, wenn mich der rappel denn packen sollte. 
meine dauerkarte ist in dieser saison noch in guten händen und ich werde sicherlich das eine oder andere mal noch ein weiteres spiel besuchen und dann halt schauen, ob ich eine einzelkarte kriege.
das feuer ist noch nicht wieder voll entbrannt, dafür bin ich zu lange rausgewesen und dafür haben ich und der verein uns beide zu sehr verändert, zu der aktuellen mannschaft fehlt mir noch komplett der zugang; daß ich da einen neuen liebling oder wenigstens ein neues haßobjekt finden konnte, das gab das spiel einfach nicht her. 
wie bei allem, was ich mir in meinem neuen und anderen leben dazu oder zurückholen werde, wird es die zeit zeigen, was es mir wert sein wird, mich auf meinem weg zu begleiten.













Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen