FC Energie
Cottbus
13 Spiele
5 Siege
4 Unentschieden
4 Niederlagen
24:20 Tore
Hol’s der Geyer, könnte man sagen...wieder
so ein Trainerikonenverein wie der KSC. Von 1994 an schwang der Grantler-Ede
das Szepter im Stadion der Freundschaft zehn Jahre lang. 1997 gelang der Sprung
in die zweite Liga, nur eine Woche später stand Energie im Finale um den DFB
Pokal, das damals mit 0:2 gegen das magische Dreieck des VfB Stuttgart verloren
ging. Aber die Cottbusser waren erst (nach den Hertha Bubis) der zweite
Amateurverein, dem dieses Kunststück gelang.
2000 klappte sogar der Aufstieg in die Bundesliga. Dort erregten die
Lausitzer am 06.04.2001 bundesweites Aufsehen, als Ede Geyer gegen Wolfsburg
eine Mannschaft auf’s Feld schickte, in der kein Deutscher in der
Startformation stand. Drei Jahre hielt man sich in der Eliteklasse, dann ging
es wieder runter und nachdem der Wiederaufstieg verpasst wurde, war auch mit
der Geyer-Ära Schluss. Sein Nachfolger, Petrik Sander, führte Cottbus wieder in
die 1. Liga, auch dieses Intermezzo dauerte drei Jahre, dann ging’ nach
erfolgloser Relegation gegen den Club wieder zurück ins Unterhaus. Dort
übernahm das Mad Man Pele Wollitz das Traineramt mit der Maßgabe: „neue
Mannschaft aufbauen“ und „sofortigen Wiederaufstieg schaffen“. Ersteres Ziel
wurde klar verfehlt und zweiteres Ziel wurde ziemlich kontrakariert, als
feststand, dass mit Jula, Shao und Petersen gleich drei Leistungsträger der
Offensive abgegeben wurden, die nicht adäquat ersetzt wurden. So war fast schon
klar, daß Psycho-Pele irgendwann die Klotten hinschmeißen würde. Aber, gräm
dich nicht, lieber Pele (ich mag den wirklich!!!), denn du hattest nie eine
reale Chance, denn (und damit erkläre ich auch die krude Überschrift) seit 1988
gilt bei Cottbus die Dreijahresregel – und zwar konsequent. Energie steigt
immer im Drei-Jahres-Rhythmus auf oder ab: 91 hoch – 94 runter – 97 hoch – 2000
nochmals hoch – 03 runter – 06 hoch – 09 runter. 2012 könnte das erste Jahr
werden, indem diese Regel durchbrochen werden könnte, denn Cottbus wird wohl in
diesem Jahr weder mit dem Auf- noch mit dem Abstieg etwas zu tun haben.
Inzwischen steht mit dem Bommerrudi ein
kompletter Gegenentwurf zu Geyer und Wollitz an der Seitenlinie, mit dem die
Lausitzer aber auch nicht so recht aus dem Quark kommen: ein Sieg (gegen
Aue!!!) – drei Niederlagen, drei Unentschieden (darunter der Achtungserfolg
gegen Düsseldorf) stehen in seiner Bilanz seit Jahresbeginn. Immerhin amtiert
er also schon seit sieben Spieltagen und Cottbus befindet sich auf Platz 11 der
Tabelle, da müssen wir weder Trainer- noch sonstige Aufbauhilfe leisten. Zumal
unsere Bilanz gegen Cottbus in der zweiten Lia doch erfreulich aussieht. Denn
von den vier Niederlagen kassierten wir nur eine in Liga zwei und keine davon
zu Hause. Was wir gegen Cottbus nicht können ist Pokal – 96/97 waren es die
Herren Springer und Scherz, denen im Viertelfinale die Nerven im
Elfmeterschießen versagten. 2004/05 in der ersten Runde war es ein klares 1:3
am Millerntor. Die einzige Zweitliganiederlage setzte es in der Grottensaison
99/2000 – das Hinspiel hatten wir noch durch ein Tor von Polunin gewonnen und
auch das Rückspiel war eine knappe Angelegenheit: Heidrich brachte Cottbus in
Führung, Polunin glich aus, Miriuta 2:1, der ewige MARIN zum Ausgleich und die
ewige Cottbus-Glatze wieder zum 3:2. Ein Highlight war das Spiel für unseren
Mittelfeldmann Dirk Wolf – in der 85. Minute eingewechselt, und knappe zwei
Minuten mit einer roten Karte wieder draußen...na ja, konnte er sich das
Duschen wohl sparen.
Am Millertor ist die Bilanz gegen die
Lausitzer allerdings nicht so wirklich klasse: das 1:0 hatte ich ja schon
erwähnt, die Niederlage im Pokal ebenso. In der einzigen gemeinsamen
Bundesligasaison gab’s einen überzeugenden 4:0 Sieg am Millerntor (für den sich
Cottbus im Rückspiel mit demselben Ergebnis revanchierte). Was man festhalten
kann: wenn ein Spieler doppelt trifft, dann gibt es einen Sieg für die
Mannschaft des Doppeltorschützen. Das trifft auf fünf von neun Spielen zu, in
denen eine der Mannschaften als Sieger vom Platz ging – zweimal gab es nur ein
1:0, dann gewinnt immer St. Pauli, einmal gab es das Elfmeterschießen und nur
bei dem Pokalsieg 2004 vier hatte Cottbus drei verschiedene Torschützen (ansich
sogar vier, denn mit dem Eigentorschützen Nikol schossen die Cottbusser auch
das Tor für St. Pauli). Beim Hinspielsieg in Cottbus schossen neben Ebbers noch
Schachten und Kruse die Tore für den FCSTP. Den Ehrentreffer zum 1:3 besorgte
damals ein gewisser Alexander Ludwig.
Saison
|
Sieger
|
Ergebnis
|
Doppeltorschütze
|
98/99
|
St. Pauli
|
0:3
|
Marin
|
99/00
|
Cottbus
|
3:2
|
Miriuta
|
01/02
|
St. Pauli
|
4:0
|
Patschinski
|
01/02
|
Cottbus
|
4:0
|
Topic
|
11/12
|
St. Pauli
|
1:4
|
Ebbers
|
Apropos Lude…damit wären wir auch schon bei
jenen Spielern, die einstmals beide Trikots getragen haben: Lude ist einer von
ihnen, aber nicht der einzige, wobei es nur wenige Verbindungen zwischen beiden
Vereinen gab.
St. Pauli
|
Energie
|
|
Alexander
Ludwig
|
07.07 –
07.09
|
07.11 -
|
Björn
Brunnemann
|
07.07 –
07.09
|
07.03 –
07.05
|
Toralf Konnetzke
|
01.01 – 07.02
|
07.00 – 01.01
07.89 –
07.98
|
Marcel
Rath
|
07.00 –
07.02
|
07.99 –
07.00
|
Moudachirou
Amadou
|
07.01 –
07.03
|
07.97 –
07.99
|
Soweit denn dazu...Alex Ludwig hat seit dem
Jahres- und Trainerwechsel kein Spiel mehr bestritten, ist momentan mit
Rückenproblemen außer Gefecht gesetzt und wird wohl auch am Millerntor nicht
auflaufen. Das mag vielleicht ein positives Signal sein. Allerdings sollte man
eines nicht vergessen: wann immer der FC in Cottbus gewonnen hatte, gab es am
Millerntor nur ein Unentschieden. Diese Serie darf denn auch gerne reißen –
genauso wie die Energie Regel brechen wird.
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