Karlsruher SC
23 Spiele
9 Siege
9 Unentschieden
5 Niederlagen
35:31 Tore
Oder kommt sie nicht? Vielleicht träumen ja
noch einige beim Karlsruher Sport Club Mühlburg Phönix e.V. von einer Zeit, in
der der Winnie wieder winkt. In Zeiten, wo ein Otto Rehagel die Hertha retten
soll, könnte man doch den guten alten Winnie auch mal wieder reanimieren.
Schließlich waren die zwölf Jahre, in denen er als Trainer in Karlsruhe wirkte,
so ziemlich die erfolgreichsten des Vereins (sieht man mal von der deutschen
Meisterschaft der Phönizier im Jahr 1909 ab). Unvergessen das Wunder vom
Wildpark, als der KSC 1993, nach 1:3 im Hinspiel den FC Valencia mit 7:0 aus
dem Stadion fegte. Danach durfte der KSC noch fünf Jahre lang den FC Bayern und
andere mit Talenten beliefern (Nowotny, Sternkopf, Kreuzer, Tarnat, Fink,
Scholl, Kahn und Häßler), als die dann alle weg waren und man das Geld sinnlos
verprasst hatte, war’s vorbei mit der Herrlichkeit und auch mit der
Winnieherrschaft. Ich denke mal, auch wenn man ihn fragen täte – er wird nicht
kommen. Zum einen lebt es sich in Thailand sicher auch nicht schlecht und zum
anderen wird er sicher nicht vergessen haben, dass man 2006 das Maskottchen,
einen Fuchs namens Swinny“ durch ein Wildschwein namens „Willi Wildpark“
ersetzt hat. Scheint ein wenig das Tischtuch zerschnitten. Abgesehen davon,
dass es uns egal sein kann, wer gerade im Wildpark das Leitschwein gibt: von
den 23 Spielen gegen den KSC stand bei zwölf Partien der Winnie an der Linie.
Dreimal gewannen wir, allesamt zu Hause, dreimal gewannen Winnies Mannen,
sechsmal trennte man sich Unentschieden. Die übelste Saison war dabei
1996/97...im Hinspiel zerlegte der KSC uns mit 4:0 mit einem lupenreinen
Hattrick von Dundee binnen sieben Minuten, das Rückspiel ging mit 2:4 verloren,
nachdem es bis zur 82. Minute noch 2:2 gestanden hatte. Das war im Übrigen die
einzige Saison, in der beide Spiele gegen den KSC verloren gingen. Aber wir
haben auch nur in einer Saison beide Spiele gegen den KSC gewonnen, das war 2009/10.
Ebenfalls ein 4:0 am vierten Spieltag im Wildpark, das Spiel des Matze Lehmann
damals: „Gewann jeden Zweikampf, räumte alles ab und erzielte zwei
Freistoßtore“ resümierte der Kicker damals. Das Rückspiel am Millerntor gewann
der FC mit 2:1 mit einem überragenden Rouwen Hennings (der auch im Hinspiel ein
Tor selbst geschossen und eins vorbereitet hatte). Am Millerntor gewinnen
konnte der KSC in der Prä-Winnie-Ära nie; aber da gab es eh nur zwei
Aufeinandertreffen; 1973 bei dem Versuch beider Vereine, in die Bundesliga
aufzusteigen. Das Hinspiel war damals ein 2:2 am Millerntor, das Rückspiel das
torreichste Spiel, das beide Mannschaften überhaupt gegeneinander bestritten:
5:4 endete das Duell vor unglaublichen 2.500 Zuschauern im Wildpark. Geholfen
hat es beiden Vereinen nichts – sie blieben in ihren Regionalligen. Aufsteiger
war damals; man soll es kaum glauben, Fortuna Köln. In der Post-Winnie-Ära gab
es für den KSC auch erst einmal was bei uns zu erben. Nämlich in jener Saison,
als fast jeder mal durfte. 2002/03 gewannen die Badener 2:1 am Millerntor (das
Rückspiel endete 1:1). Auf dem Platz für den KSC stand damals ein 22 jähriger
Verteidiger namens Carsten Rothenbach. Nach menschlichem Ermessen wird er
damit, wenn er denn beim Spiel gegen den KSC wenigstens auf der Bank platz
nehmen darf, einer von zwei Spielern sein, der bei Spielen beider Vereine
gegeneinander zumindest anwesend waren. Auf jeden Fall, ob auf dem Feld oder
auf der Bank wird wohl bei uns Mahir Saglik dabei sein. Im Winter 2009 von Wolfsburg
ausgeliehen, absolvierte er sieben Bundesligapiele für den KSC, davon nur eines
von Beginn an und sechs als Joker. Mehr als eine gelbe Karte sprang dabei nicht
heraus. Beide Vereine teilen sich einen Spieler mit einer besonderen
Biographie: Jürgen Rynio begann 1967 seine Profikarriere beim KSC, setzte sich
gegen den Stammkeeper durch, musste allerdings am Ende der Saison den ersten
Abstieg des KSC aus der Bundesliga miterleben. Und auch seinen ersten
persönlichen. Denn über seiner persönlichen Karriere leuchtete kein guter
Stern. Als er 1976 bei St. Pauli anheuerte, war er 1969 mit Nürnberg und 1972
mit dem BvB bereits dreimal aus der ersten Liga abgestiegen; mit dem FC ereilte
ihn 1978 dann zum vierten Mal dieses Schicksal. Ich schrieb ja von ZWEI Spielern,
die bei Duellen St. Pauli – KSC für beide Mannschaften auf dem Platz standen.
Dem geneigten Leser wird klar sein, wen ich mit dem zweiten neben Rothenbach
meine: Denn im Hinspiel, das der FC 2:0 im Wildpark gewann, stand für den KSC noch Florian Lechner auf
dem Platz. Aber nach menschlichem Ermessen wird Lelle wohl nicht mehr für die
erste Mannschaft der Badener auflaufen. Aussortiert bei uns auf eine ziemlich
schäbige Art, abgeschoben zur Zweiten Mannschaft beim KSC, klagt er momentan
gegen seinen Arbeitgeber, dass er bei den Profis oder wenigstens bei einem
Fußballlehrer mittrainieren darf. Solch einen Abgang hat Flo natürlich nicht
verdient. Vielleicht finden sich ja im Stadion ein paar aufmunternde Worte an
ihn, falls er anwesend sein sollte. //fuisligo
|
St. Pauli
|
KSC
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Florian Lechner
|
2004 – 2011
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2012 -
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Hermann Bredenfeld
|
1973 – 1974
|
1974 – 1979
|
Carsten Rothenbach
|
2006 -
|
2000 – 2006
|
Jürgen Rynio
|
1976 – 1979
|
1967 – 1968
|
Mahir
Saglik
|
2011 -
|
2009
|
Ralf
Becker
|
1995 –
1997
|
2003 –
2005
|
Moudachirou
Amadou
|
2001 – 2003
|
1999 – 2000
|
Gerhard Kleppinger
|
1997 – 1998 (Tr.)
|
1982 – 1984
|
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