TSCHECHIEN
FIFA-Weltrangliste
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26.
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UEFA-Koeffizient (Platz)
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18.
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EM-Titel
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1976
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EM-Teilnahmen bisher
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1960 / 1976 / 1980 / 1996 / 2000 / 2004 /
2008
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EM-Qualifikation
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Sieger
Play-offs gg Montenegro (2:0 / 1:0)
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Rekordspieler
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Karel
Poborsky (118)
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Rekordtorschütze
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Jan Koller (55)
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EM-Bilanz gegen GER
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1976:
5:3 n.E. (Finale) - als
Tschechoslowakei
1980:
0:1 (Vorrunde) – als Tschechoslowakei
1996:
0:2 (Vorrunde)
1:2 GG (Finale)
2004:
2:1 (Vorrunde)
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Es gibt drei sogenannte Überraschungs-Europameister.
Das sind die 2004er Griechen, die 1992er Dänen und als Mutter aller Überraschungserfolge der Sieg der Tschechoslowaken von 1976.
Das sind die 2004er Griechen, die 1992er Dänen und als Mutter aller Überraschungserfolge der Sieg der Tschechoslowaken von 1976.
Allen drei Mannschaften war eines
gemeinsam: sie bestanden vor allem aus einem starken Kollektiv, das ohne allzu große
Einzelkönner auskam.
Alle drei Mannschaften hatten in genau
jenem Turnier ihre „goldene Generation“ zusammen, dazu kam eine Menge Los- und
sonstiges Glück und auch die Schwäche der anderen großen Nationen – Faktoren,
die nie wieder so zusammenkommen sollten.
Bei den Tschechen sollte es noch eine
zweite goldene Generation geben, allerdings hatte das Land ein Problem, das
vielleicht einen weiteren größeren Erfolg verhindern sollte:
Es war ihr 1992 ein Teil des Ganzen abhanden gekommen, und vielleicht sogar der bessere Teil...die großen Erfolge hatte man als Tschechoslowakei errungen und nicht als Tschechien...wie im Falle der Sowjetunion oder Jugoslawiens hatten die Einzelteile nicht mehr die Klasse der Gesamtheit.
Es war ihr 1992 ein Teil des Ganzen abhanden gekommen, und vielleicht sogar der bessere Teil...die großen Erfolge hatte man als Tschechoslowakei errungen und nicht als Tschechien...wie im Falle der Sowjetunion oder Jugoslawiens hatten die Einzelteile nicht mehr die Klasse der Gesamtheit.
1960 wurde die CSSR Dritter bei der ersten
Europameisterschaft, im 14 köpfigen Kader damals standen sieben Tschechen und
sieben Slowaken, sieben Slowaken standen auch im Aufgebot jener 22 Spieler, die
1962 in Chile Vizeweltmeister wurde.
Es kam eine Zeit der Trübsal – 1964, 1968
und 1972 war die CSSR nicht bei der EM dabei, verpasste die WM 1966 und 1974 –
1970 (11 Slowaken, 11 Tschechen) erwischte man mit Brasilien und England eine
Hammergruppe und schied in der Vorrunde aus.
Die große Stunde schlug 1976 – in der
Qualifikation zur EM setzte man sich gegen England, Portugal und Zypern durch.
Im Viertelfinale ging es dann gegen den großen sozialistischen Bruder, die UdSSR.
Im Viertelfinale ging es dann gegen den großen sozialistischen Bruder, die UdSSR.
Wenige Monate zuvor hatte die
Eishockeymannschaft der CSSR sensationell die WM gewonnen, nun war es an den
Fußballern, es den Kufenbrüdern bei der EM gleichzutun.
Das Hinspiel gewann die CSSR mit 2:0, die
Tore paritätisch verteilt: Moder war Slowake, Panenka Tscheche. Im Rückspiel reichte dann ein 2:2, wobei
diesmal Moder zweimal traf und die CSSR war damit bei der Viererendrunde in
Jugoslawien dabei, neben dem Gastgeberland, Weltmeister Deutschland und
Vizeweltmeister Niederlande.
Diesmal war der Kader eher unparitätisch
besetzt...14 Spieler, darunter die komplette Abwehrformation, spielten für
slowakische Vereine.
Bei den Vier Teilnehmern war wohl klar, was
die Fachwelt tippte, wie das Endspiel lauten würde. Die Deutschen erfüllten
ihre Aufgabe gegen den Gastgeber mit Mühe, aber die Niederlande scheiterten
überraschend.
Das Spiel war eine üble Treterei, was man ansich von den beiden Nationen, die eher für filigranen Fußball standen, nicht erwartet hatten...wenn ein walisischer Schiedsrichter drei rote Karten verteilt, dann muß schon einiges vorgefallen sein.
Das Spiel war eine üble Treterei, was man ansich von den beiden Nationen, die eher für filigranen Fußball standen, nicht erwartet hatten...wenn ein walisischer Schiedsrichter drei rote Karten verteilt, dann muß schon einiges vorgefallen sein.
Die Niederländer griffen ansich permanent
an, aber die Führung erzielte mit Ondrus ein slowakischer Abwehrspieler (20.).
Leider war derselbe auch mit einem Eigentor auch für den Ausgleich
verantwortlich (73.). Da spielte die CSSR schon zu zehnt, nachdem in der 60.
Minute Pollak vom Platz geflogen war. Dolch auch hier glichen die Niederländer
aus – 76. Minute: Rot für Neeskens.
Das Spiel ging in die Verländerung, mit
Vezely kam ein tschechischer Stürmer für den slowakischen Mittelfeldmann Moder
– wieder spielte ansich nur die Niederlande, aber der Tscheche Nehoda machte in
der 114. Minute das Tor. Dann flog auch noch Van Hanegem vom Platz und kurz vor
Schluß erzielte Vezely den 3:1 Endstand.
Endspiel, Deutschland der Gegner...waren
die Niederländer von 74 von filigranen Technikern zu Tretern mutiert, waren die
Deutschen von 1976 die ersten Rümpelfüßballer...da waren zwar noch große Namen,
doch statt Breitner, Overath und Beckenbauer waren nun Beer, Dietz und Bongartz
auf dem Platz, die eher für solides Handwerk denn für Fußballkunst
standen...zum Glück gab es noch-wieder einen Müller, auch wenn der nicht mehr
Gerd, sondern Dieter hieß, der die Deutschen mit drei Toren erst in dieses
Halbfinale gebracht hatte.
Müde schleppten sich die Deutschen dahin,
vor allem die „Alten“ und lagen bereits nach 25 Minuten mit 0:2 hinten...aber
sie kraftmeierten sich heran, Müller gelang quasi im Gegenzug nach dem zweiten
Tor für die CSSR der Anschluß und kurz vor Abpfiff erzielte Hölzenbein den
Ausgleich. Die Verlängerung blieb torlos, so daß zum ersten Mal in einem Finale
eines großen Turniers das Elfmeterschießen entschied.
Die Schlagworte dazu sind bekannt...Masny,
Nehoda, Ondrus und Jurkemik treffen für die CSSR, Bonhof, Flohe und Bongartz
treffen für Deutschland...dann schießt Uli Hoeneß den Ball in den „Belgrader
Nachthimmel“ und Panenka gibt den „Schweijk“...schickt den Maiersepp mit einer
Körpertäuschung in eine Ecke und lupft den Ball dann in die Mitte.
Die Deutschen sollten sich vier Jahre
später revanchieren, indem sie den Titelverteidiger in der Vorrunde mit 1:0
schlugen. Der dritte Platz von 1980 und der Olympiasieg waren die letzten
großen Erfolge des CSSR-Fußballs bis zur WM 1990.
Da allerdings hieß die CSSR bereits CSFR,
neun der ehemaligen Staatsamateure verdienten inzwischen ihr Geld im Ausland,
darunter auch zwei beim FC St. Pauli.
Und wieder einmal waren die Aufgaben paritätisch verteilt: die Slowaken um Jan Kocian stellten das Gros der Defensive – für die Kreativität und das Toreschießen waren in der Regel Tschechen zuständig.
Und wieder einmal waren die Aufgaben paritätisch verteilt: die Slowaken um Jan Kocian stellten das Gros der Defensive – für die Kreativität und das Toreschießen waren in der Regel Tschechen zuständig.
Wieder scheiteten die Tschechoslowaken an Deutschland,
im Viertelfinale, obwohl sie lange Zeit die bessere Mannschaft waren trotz
eines kuriosen Platzverweises: Moravcik war in der 70. Minute wegen
ungebührlichen Schuhschleuderns des Feldes verwiesen worden...ihm war in einem
Zweikampf sein Schlappen ausgezogen worden; er sammelte ihn auf, als er
feststellte, daß die Freistoßentscheidung gegen ihn ging, warf er ihn wütend
auf den Boden, was der Schiri als ungebührliches Benehmen ansah.
Obwohl die CSFR bereits zum 31.12.1992
aufgehört hatte, zu existieren, spielte eine gemeinsame Nationalmannschaft die
Qualifikation zur WM 1994, scheiterte dort aber.
Nicht wenige sahen darin eine heilsame
Trennung, als es den Tschechen ohne die Slowaken gelang, sich gegen die
favorisierten Niederländer und Norweger für die EM 1996 zu qualifizieren.
Wieder einmal spielten die Deutschen
Schicksal; das Vorrundenspiel ging 0:2 verloren, weil aber die Deutschen den
Italienern im letzten Gruppenspiel ein 0:0 abtrotzten, kamen die Tschechen als
Gruppenzweiter ins Viertelfinale.
Obwohl von dieser ersten goldenen
Generation um Nedved, Berger, Smicer, Poborsky und Kuka vor allem die Namen der
Offensiven haften blieben, war es in den K.O. Spielen vor allem die Defensive,
die den Tschechen das Finale sicherten.
Ein ermauertes 1:0 gegen Portugal, ein 6:5
im Elfmeterschießen gegen die Franzosen, als erst Pedros an Kuba scheiterte und
dann Kadlec verwandelte.
Im Finale hieß der Gegner dann wieder
Deutschland und 20 Jahre nach Belgrad revanchierten sich die Deutschen für die
Finalniederlage damals durch zwei Bierhoff-Tore und einen schweren Patzer des
Elfmeterhelden Kuba.
Danach schafften es die Tschechen es jedes
Mal, sich für eine EM zu qualifizieren und galten irgendwie immer als
Geheimfavoriten; doch bis auf 2004 gelang kein großer Wurf mehr; wie sehr sich
die Zeiten geändert hatten, zeigt ein Blick auf die zwei Kader von 1996 und
2004: waren 1996 von 22 Akteuren noch 16 in Tschechien unter Vertrag, so
verdienten 2004 nur noch fünf Spieler ihr Budweiser in der heimischen Liga.
Immerhin konnte man im letzten Gruppenspiel
der Vorrunde mit einer sogenannten „B-Elf“ die deutsche Ü-30 nach Hause
schicken und so für den Abgang von Rudi Völler sorgen. Stern des Turniers wurde
der 23jährige Milan Baros; erst Deutschland mit seinem Siegtor erledigt, dann
Dänemark im Viertelfinale mit zwei Treffern erledigt, mit fünf Treffern
Torschützenkönig.
Das Drama kam im Halbfinale, als sich
Nedved in der ersten Halbzeit verletzte...damit fehlte den Tschechen ihr Kopf,
ihr Herz und ihre Lunge; sie versemmelten die allerbesten Chancen und den
Griechen reichte eine einzige in der Nachspielzeit der ersten Hälfte der
Verlängerung.
Es war dies der langsame schleichende
Abschied der goldenen Generation; 2006 scheiterte man in der WM Vorrunde an
Italien, Ghana und den USA – 2008 bei der Euro in der Vorrunde an der Schweiz,
Portugal und der Türkei.
2010 war sogar schon nach der Qualifikation
für die WM Schluß, wo man – oh größte anzunehmende Schmach – dem einstigen
Brudervolk der Slowaken den Vortritt lassen musste (und den Slowenen).
Die Qualifikation zur Euro 2012 gelang nur
mit Mühe: Tschechien wurde Gruppenzweiter hinter Spanien, aber mit nur 13
Punkten aus acht Spielen und mühte sich zu zwei Siegen in den Play Offs gegen
Fußballzwerg Montenegro (2:0 – 1:0).
Von den Helden von 2004 ist kaum noch einer dabei...und die alten Helden sind müde.
Von den Helden von 2004 ist kaum noch einer dabei...und die alten Helden sind müde.
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