ENGLAND
FIFA-Weltrangliste
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7.
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UEFA-Koeffizient (Platz)
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1.
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EM-Titel
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keiner
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EM-Teilnahmen bisher
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1968 / 1980 / 1988 / 1996 / 2000 / 2004
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EM-Qualifikation
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Sieger der Gruppe D
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Rekordspieler
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Peter Shilton (125)
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Rekordtorschütze
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Bobby Charlton (49)
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EM-Bilanz gg GER
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1996:
5:6 i.E. (Halbfinale)
2000:
1:0 (Vorrunde)
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Die Engländer sind doch schon ein seltsames
Völkchen.
Und ich rede jetzt gar nicht erst davon, daß sie Bier warm trinken und Toast kalt essen.
Vielleicht ist das ja einfach so, daß man durch die Insellage etwas kauzig wird...vielleicht halten die Engländer auch deshalb so stringent an Nordirland fest, weil sie so sagen können: „seht her, wir sind mehr als eine Insel, nämlich Eineinviertel!!!“
Und ich rede jetzt gar nicht erst davon, daß sie Bier warm trinken und Toast kalt essen.
Vielleicht ist das ja einfach so, daß man durch die Insellage etwas kauzig wird...vielleicht halten die Engländer auch deshalb so stringent an Nordirland fest, weil sie so sagen können: „seht her, wir sind mehr als eine Insel, nämlich Eineinviertel!!!“
Auch in Sachen Fußball pflegt das
Mutterland ein seltsames Gebahren.
Denn die Eineinviertelinsel ist ja das politische Gebilde Großbritannien, aber nicht etwa, daß es eine großbritannische Nationalmannschaft gäbe – nein, man beharrt darauf, daß es gefälligst vier zu geben hätte...England, Schottland, Wales und Nordirland, die alle für sich genommen gut sind, aber nicht gut genug.
Denn die Eineinviertelinsel ist ja das politische Gebilde Großbritannien, aber nicht etwa, daß es eine großbritannische Nationalmannschaft gäbe – nein, man beharrt darauf, daß es gefälligst vier zu geben hätte...England, Schottland, Wales und Nordirland, die alle für sich genommen gut sind, aber nicht gut genug.
Kein schottische Stabhochspringer käme auf
die Idee, er wolle bei Olympia gefälligst für Schottland starten und nicht für
Großbritannien...aber gut, das ist Sache der Briten.
Da Großbritannien das Mutterland des Fußballs ist, beharren die Engländer als ältestem britischem Verband darauf, daß der englische Fußball auch der einzig wahre ist. Von 1928 bis 1946 waren die Briten nicht Mitglied der FIFA, wegen Streitigkeiten um Geldzahlungen an Fußballspieler und verpassten so die ersten drei Weltmeisterschaften. Und an Europameisterschaften wollte man schon grad gar nicht teilnehmen, denn die einzig wahre „Europameisterschaft“ gab es ja schon: Die Home International Championship, die seit 1884 jährlich ausgetragene Britische Meisterschaft!
Da Großbritannien das Mutterland des Fußballs ist, beharren die Engländer als ältestem britischem Verband darauf, daß der englische Fußball auch der einzig wahre ist. Von 1928 bis 1946 waren die Briten nicht Mitglied der FIFA, wegen Streitigkeiten um Geldzahlungen an Fußballspieler und verpassten so die ersten drei Weltmeisterschaften. Und an Europameisterschaften wollte man schon grad gar nicht teilnehmen, denn die einzig wahre „Europameisterschaft“ gab es ja schon: Die Home International Championship, die seit 1884 jährlich ausgetragene Britische Meisterschaft!
Und so fand der Europapokal der Nationen
noch ohne britische Beteiligung statt. Daß man mit dieser „Splendid Isolation“
nicht weiter kam, durfte jedem Engländer spätestens 1953 klar geworden sein, als
man erstmals auf dem heiligen Rasen von Wembley ein Spiel verlor, nämlich 3:6
gegen Ungarn.
Das begriffen am Ehesten Trainer wie Bill Shankly (Liverpool) und Matt Busby (Man Udt.), beides im Übrigen Schotten und das begriff auch Alf Ramsey, der 1962 den Kreidefinger Walter Winterbottom als Nationaltrainer ablöste.
Denn Winterbottom traute man vor allem eines NICHT zu, nämlich England zum WM Titel im eigenen Land zu führen. Ramseys logische Schlussfolgerung war, wenn man der Weltbeste sein wollte, musste man die Weltbesten schlagen, was hieß, sich mit ihnen zu messen und von ihnen zu lernen.
Das geriet 1964 erstmal gründlich zum Fiasko, als man in der ersten Runde der EM-Qualifikation gegen Frankreich rausflog (1:1 / 2:5). 1968 reichte es dann immerhin für Platz Drei – als Qualifikation hatte man die Britische Meisterschaft genommen, im Viertelfinale wurde Spanien ausgeschaltet (dank eines 1:0 in Wembley), aber sobald die Engländer die Insel verlassen mussten, waren sie nur noch die Hälfte wert.
Das begriffen am Ehesten Trainer wie Bill Shankly (Liverpool) und Matt Busby (Man Udt.), beides im Übrigen Schotten und das begriff auch Alf Ramsey, der 1962 den Kreidefinger Walter Winterbottom als Nationaltrainer ablöste.
Denn Winterbottom traute man vor allem eines NICHT zu, nämlich England zum WM Titel im eigenen Land zu führen. Ramseys logische Schlussfolgerung war, wenn man der Weltbeste sein wollte, musste man die Weltbesten schlagen, was hieß, sich mit ihnen zu messen und von ihnen zu lernen.
Das geriet 1964 erstmal gründlich zum Fiasko, als man in der ersten Runde der EM-Qualifikation gegen Frankreich rausflog (1:1 / 2:5). 1968 reichte es dann immerhin für Platz Drei – als Qualifikation hatte man die Britische Meisterschaft genommen, im Viertelfinale wurde Spanien ausgeschaltet (dank eines 1:0 in Wembley), aber sobald die Engländer die Insel verlassen mussten, waren sie nur noch die Hälfte wert.
Das Halbfinale ging 0:1 gegen Jugoslawien
verloren, das Spiel um Platz 3 schenkten die Sowjets mit ihrer zweiten Garde
geradezu her.
Was dann folgte, war der Furor
Teutonicus...die immer wiederkehrende Rache der Deutschen für das Wembley
Tor...1970 bei der WM, 1972 im EM-Viertelfinale, als die vielleicht beste
deutsche Mannschaft aller Zeiten die Engländer beim 3:1 in Wembley regelrecht
wie einen Tanzbär durch das Stadion scheuchten.
Das war dann auch quasi das Ende der Ära Ramsey und die englische Nationalmannschaft machte eine weitere Krise durch, die bis 1990 dauern sollte.
Komisch ist es immer wieder...der englische Fußball ist erfolgreich, die Engländer sind das nicht. Mag vielleicht daran liegen (kalter Toast, warmes Bier), daß irgendwie in den Köpfen immer noch eine rudimentäre Vorstellung von dem Spiel vorherrscht: So wie im Mittelalter, als es galt, eine Stoffkugel irgendwie von Dorf A nach Dorf B zu bringen.
Das würde zwei Dinge erklären: nämlich a) warum die Engländer keine Elfmeter schießen können und b) warum Peter Shilton bis heute Rekordnationalspieler ist.
Denn sowohl Elfmeterschießen als auch Torleute sind in der mittelalterlichen Variante des Spiels nicht vorgesehen. Gordon Banks, Peter Shilton und David James waren nicht deshalb Nationaltorhüter, weil sie so klasse waren, sondern weil die Engländer keine Besseren hatten...irgendwie hielten die Vereine es so wie früher in der Schule beim Kicken: der kleine Dicke, den niemand will, der kommt ins Tor (sorry, Peter) oder, man nimmt halt nen Ausländer, der bereit ist, das für viel Geld zu tun (Peter Schmeichel, Petr Czech, Jens Lehmann).
1990 war der Beginn des Elfmeter-Traumas der Engländer, das seinen Höhepunkt jedoch sechs Jahre später erfahren sollte:
1996...WENN die Engländer ein Turnier gewinnen können, dann anscheinend nur im eigenen Land (ob mit oder ohne Hilfe des Schiris, sei mal dahin gestellt) und so lagen alle Hoffnungen auf FOOTBALL’S COMING HOME!!!
Das war dann auch quasi das Ende der Ära Ramsey und die englische Nationalmannschaft machte eine weitere Krise durch, die bis 1990 dauern sollte.
Komisch ist es immer wieder...der englische Fußball ist erfolgreich, die Engländer sind das nicht. Mag vielleicht daran liegen (kalter Toast, warmes Bier), daß irgendwie in den Köpfen immer noch eine rudimentäre Vorstellung von dem Spiel vorherrscht: So wie im Mittelalter, als es galt, eine Stoffkugel irgendwie von Dorf A nach Dorf B zu bringen.
Das würde zwei Dinge erklären: nämlich a) warum die Engländer keine Elfmeter schießen können und b) warum Peter Shilton bis heute Rekordnationalspieler ist.
Denn sowohl Elfmeterschießen als auch Torleute sind in der mittelalterlichen Variante des Spiels nicht vorgesehen. Gordon Banks, Peter Shilton und David James waren nicht deshalb Nationaltorhüter, weil sie so klasse waren, sondern weil die Engländer keine Besseren hatten...irgendwie hielten die Vereine es so wie früher in der Schule beim Kicken: der kleine Dicke, den niemand will, der kommt ins Tor (sorry, Peter) oder, man nimmt halt nen Ausländer, der bereit ist, das für viel Geld zu tun (Peter Schmeichel, Petr Czech, Jens Lehmann).
1990 war der Beginn des Elfmeter-Traumas der Engländer, das seinen Höhepunkt jedoch sechs Jahre später erfahren sollte:
1996...WENN die Engländer ein Turnier gewinnen können, dann anscheinend nur im eigenen Land (ob mit oder ohne Hilfe des Schiris, sei mal dahin gestellt) und so lagen alle Hoffnungen auf FOOTBALL’S COMING HOME!!!
Das 1:1 gegen die Schweiz war ein ziemlich
lahmer Auftakt, doch dann nahmen die Engländer die Niederlande im zweiten
Gruppenspiel (4:1) regelrecht auseinander und ließen auch den Schotten (2:0)
keine Chance.
Im Viertelfinale besiegte man Spanien,
sogar im Elfmeterschießen mit 4:2.
Diesmal hatten die Engländer scheinbar
geübt, denn sie hatten fünf sichere Elfmeterschützen...schade nur, daß die
Deutschen im Halbfinale deren sechs hatten und einen Torwart, der den sechsten
der Engländer von Gareth Southgate halten konnte.
1998 waren es dann die Argentinier, die die
Engländer beim Elfmeterschießen besiegten, 2004 und 2006 hieß der Sieger in
nämlichem Wettbewerb Portugal, jeweils im Viertelfinale....wenn man denn schon
so unsichere Schützen hat, wäre es halt klasse, wenn man wenigstens einen
Torhüter hätte, der einen mehr hält, als die Mitspieler verschießen. Doch nach
dem Karriereende von David Seaman verschlimmerte sich die Situation im
englischen Tor eher noch. David James Leistungen brachten ihm den Spitznamen
„Calamity James“ ein; bei der Qualifikation zur EM 2008 war es Scott Carson,
der mit seinem Patzer die Endrundenteilnahme der Engländer gegen Kroatien
verhinderte und bei der WM 2010 patzte Robert Green im ersten Spiel gegen die
USA, was dazu führte, daß Calamity wieder ins Tor zurückkehrte, der damals
schon zarte 39 Lenze zählte. Beim 1:4 Achtelfinal-Aus gegen Deutschland
unterlief ihm zumindest kein „offensichtlich“ schwerer Patzer, inzwischen hat
ihn jedoch Joe Hart vom Meister Manchester City ersetzt.
Den lobte Sir Alex Ferguson als den „wohl
besten englischen Torhüter der vergangenen 20 Jahre“...was, wie wir gesehen
haben, nicht SOOO viel heißen will.
Abwarten, kalten Toast essen, warmes Bier
trinken...
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