DIE TRETLAUS

4te runde des oddset-pokals...
freitag ein spiel zu sehen fiel aus wegen des besuchs bei drochtersen assel - sonnabend fiel aus, weil ich mich entschlossen hatte, doch ans millerntor zu reisen, um mir dort diesen gequirlten dreck gegen sandhausen anzutun, über den ich bereits berichtet hatte (oh wäre ich doch vielleicht lieber zu falke gefahren...aber hinterher is man immer klüger) - so, pokalsonntag...favorit war ansich bergedorf gegen harksheide an den sander tannen, aber  das spiel fand nun wegen der vorfälle beim spiel gegen altengamme unter ausschluß der öffentlichkeit statt...
mein tapferer begleiter hätte zwar über seine drogen-connections einlass erhalten können, verzichtete allerdings zugunsten meiner gesellschaft, was ich extrem nett finde - so gebührte ihm die wahl des alternativprogramms...das borgwegstadion schied aus - als location her sicher ein hochlicht, von der partie her...duell zweier oberligisten...sicher auch reizvoll...aber wenn diese zwei duellanten BU und süderelbe heißen...PUUUH, denn ist mein bedarf an erlebnissen mit den anhängerschaften beider vereine für diese saison doch eher gedeckt...da kann ich ja gleich mit hansa-rostock-fans mit böhse-onkelz-tattooes am hals was essen gehen...nenene, lassen wir mal. 
unter den spielen in der engeren auswahl entschied sich mein tapferer begleiter dann für das duell tus finkenwerder (bl süd) gegen den buxtehuder sv (olhh), warum auch immer.
manchmal soll man halt einfach auch entscheidungen nicht hinterfragen, noch dazu, wenn es im endeffekt die richtigen waren. 
im uhlenhoff-stadion durfte sogar der große fc st. pauli schon zweimal antreten...1944, im tschammer-pokal erkämpften die finkenwerderaner ein 0:0 nach verlängerung.
elfmeterschießen gab es damals noch nicht (zum notieren für nachher), man machte wiederholungsspiele...das verloren die finken denn am millerntor mit 1:3 - damals hießen die finken allerdings noch "finkenwerder sv von 1924".
1945 fusionierte man mit dem mtv finkenwerder, sicherte sich so das geschönte datum der vereinsgründung von 1893 UND einen platz in der ersten stadtliga hamburg.
damals gab es in dieser liga keine hin- und rückrunde...jeder spielte einmal gegen jeden, da heimrecht wurde ausgelost - bei der auslosung hatten die finken glück...im spiel denn eher weniger, denn das gewann der fc st. pauli mit 13:0.
was für finkenwerder am ende der saison den abstieg bedeutete -  hieß, sich eher in den unteren ligen herumzutreiben, pendler zwischen kreis- und bezirksliga. 
in der bezirksliga süd sind die finken wenigstens dritter, aber trotzdem - der gegner, buxtehude, wenn auch nur neunter seiner liga, ist halt zwei klassen höher, was im amateurfußball ja meist schon einen ziemlichen quantensprung bedeutet.
man kann zum uhlenhoff, wie das stadion heißt, auf verschiedene weise gelangen...auf dem freudlosen weg, autobahn und schnellstraße (mit dreimal zu viel links abbiegen) - oder mit der fähre bis finkenwerder und dann kurz durch den ortskern marschiert...wegen der seefahrt sicherlich der charmanteste weg...oder...aber dazu kommen wir noch.
laut stadionplan hat die wiese angeblich eine kapazität von 3.500...das wären dann 1.000 mehr als in drochtersen - vielleicht WAREN zu stadtligazeiten mal 3.500 zuschauer hier... ich sag mal so, wenn hier 1.000 leute drin sind, dann isses schon fix voll und dann wirds auch schon eng...vielleicht gab es auch mal mehr als die eine stehtraverse, was ich vermuten möchte, ansonsten sieht das doch der mümmel-arena sehr ähnlich, mit der ausnahme, daß die bei den mümmels flutlicht haben.
insofern ist der herr meyer (zu dem ich noch komme) schuld, daß ich keinen spielabbruch gesehen habe (wegen dunkelheit) - und wir darüber streiten müssen, ob meine serie jetzt gerissen ist...die nämlich, daß ich noch kein 0:0 gesehen habe diese saison. 
was den uhlenhoff noch von mümmel unterscheidet...bei den mümmels gibt es einen GRILL...bei finkenwerder (nee, das will der platzwart nicht...warum auch immer) kann man zwar bier in kisten erwerben, aber das catering besteht aus hühnerbrühe (knorr auf den teller, kraft auf den tisch) und einer brühwurst, die sich zwar bockwurst nennt, aber doch eher ein wienerle ist...und ich meine die endsilbe "le" NICHT als metapher ..."zweckwürste" hatten wir ja bereits - hier folgt nun die "witzwurst"
nachdem wir unsere fotos gemacht hatten und weder wurst noch nadel erstehen konnten, öffnete wenigstens das faktotum sein kassenhäuschen...hm...normalerweise bemessen sich eintrittspreise im pokal am ligenhöheren gegner: sprich bis kreisliga 2 ois, bezirks- und landesligisten vier bzw fünf...da hier ein oberligist auflief, hätte finkenwerder ansich sechs ois nehmen müssen, können, dürfen...vielleicht hat das faktotum auch sechs gesagt,  er war ET-WAS schwer zu verstehen...als er das condor-pokal-shirt meines begleiters erblickte, beglückte er uns mit einem schwank aus seiner jugend:
"condor...da is doch wurbelwurbel nuschelnuschel, oder nicht?"
...äääääh, wenn sie das das sagen...
"condor...wurbelwurbel...perlhuhn...wurbel nuschel...girblgirlbl...oder nicht?"
...nun ja, ich glaube schon... (ich glaube, er meinte statt perlhuhn eher perlwitz, was ja eher der sponsor des sv lurup gewesen war...aber wie gesagt, kann auch sein, daß er wirklich perlhuhn gesagt hatte.
"perlhuhn...wurbelwurbel...nuschelnuschel...da hab ich mal telefone hingeliefert."
na is ja n dolles ding...abgenommen hat er uns jeweils vier ois statt sechs, ne sechs oi kasserolle hatte er eh nicht in seinem rappertoire.
naja...vom perlhuhn, dem anfang freudscher verhörer und verleser kommt man denn direkt zu "assi joe und martha" - sozusagen als vorspiel lief auf dem rasen ein a-jugend duell zwischen den finken und veddel united...also ein echtes hood-derby...was sich denn auch an den dialogen zwischen spielern und publikum äußerte...
assi joe war natürlich eine echte dickhose (dunkelgrau-nike) und martha hatte natürlich weiße leinenturnschuhe an und natürlich muß in jedem satz mindestens einmal wenigstens entweder "alla" "digga" oder "respekt" vorkommen zur pflicht...
zur kür gereicht dann "alla, was hab ich dich beleidigt...digga, komma runta und zeig bißchen mehr respekt zu mir, was!!!"
DIESEN satz hatte sich der freundliche schiedsrichter des nun folgenden dramas wohl auch gemerkt, drückte ihn allerdings etwas anders aus...
die erste halbzeit erinnerte so ein wenig an wellingsbüttel gegen condor...der unterhund spielte extrem munter, hatte vergleichsweise auch die besseren chancen, die allerdings mangels cleverness und mit etwas pech vergeben wurden...was buxtehude zustande brachte, landete regelmäßig in den armen des hervorragend aufgelegten herrn meyer im kasten der finken, was aber noch nicht der höhepunkt seines schaffens sein sollte. 
gut...auf seiten des oberligisten war halt auch kein spieler mit knödel auf dem kopp auf'm platz - ob denn wenigstens einer tätowierte unterarme hatte, konnte man sich sehen...die meisten hasen und igel spielten in langarm...
ich geh mal davon aus, daß der 17er, herr benjamin joseph murray bilder auf den armen hatte (auch langarm-mädchen-trikot) - warum sonst hätte ihn der trainer sonst kurz vor der pause einwechseln sollen...für den kopfknödel wird's dann zur neuen saison reichen, DANN ist der mann ein echter teamleader!!! - so, leider, war klar, daß auch er dem ziemlich lieblosen auftritt seiner truppe nicht wirklich neues leben einhauchen konnte.
gut, mit dem wechsel in der 40. minute hatte der blonde hans reagiert...aber ansonsten fiel das funktionsteam von has&igel nicht etwa durch coaching auf...statt den eigenen leuten an die nase zu fassen, rieben sich die bankangestellten damit auf, permanent über entscheidungen der schiedsrichter zu meckern.
nachdem das mehrmalige "zeig mal n büschn mehr respekt, alladigga" bei manager klawon denn gar nicht mehr hulf, durfte der denn den innenraum verlassen...in der zweiten halbzeit erwischte es denn den co-trainer und schließlich auch den blonden hans, den herrn trainer timmermann...man KANN einige entscheidungen des gespannes anders sehen und kritisieren, aber liebes humpelstilzchen "WIR WERDEN HIER SOWAS VON VERPFIFFEN" - äh nöh, alladigga (ich oute jetzt nicht, von wem der satz kam).
gesteht euch mal ein, daß ihr einfach scheiße gespielt habt - IHR seid der oberligist...und es sollte doch ansich reichen, einen zwei klassen tieferen gegner wenigstens so weit KÖRPERLICH müde zu spielen, daß dabei EIN tor rausspringt...denn gibt das einen freudlosen sieg (siehe altona vs mesopotamien), aber einen sieg.
wenn man das denn nicht schafft und in die verlängerung muß, denn kommt halt die pokalarithmetik dazu und die legendären eigenen gesetze. 
ENDLICH, nach 102 minuten griff einer der wechsel des blonden hans...unordnung im finken-strafraum - fast hätte herr meyer das ding noch gerettet, aber da stand dann der "weise neger wumbaba" und netzte ein...NA, liebe buxtehuden, VIELLEICHT hättet ihr jetzt mit dem tor noch n büschn warten sollen...denn so gab es nicht nur noch eine halbzeit, sondern auch noch eine pause, in der der finkentrainer scheinbar aus seinen jungs mehr rauskitzeln konnte als der blonde hans aus den seinigen.
DA ICH nicht auf ballhöhe war - anders als der assistent (wo ist eigentlich tommy struve, wenn man ihn braucht) - kann ich nicht beurteilen, ob der zwote treffer für den bsv korrekt war oder nicht...aber wie gesagt, EIN tor reicht ja zum doofen sieg und denn bring ich halt so ein ergebnis zum ende...WENN denn herr meyer nuwieder einen freistoß schlägt, der endlos lange unterwegs und in der luft ist, denn sollte man als oberligist verhindern können, daß ein finke an den ball kommt und den einnetzt.
und denn geht's halt ins elfmeterschießen und denn kommt da halt wieder so eine klassische heldengeschichte raus...der herr mayer war ebenso wie der herr hopp, sein gegenüber-torwart ansich bei allen strafstößen chancenlos, so daß es nach der ersten rutsche 5:5 stand...und denn gab der herr tshidibu den finkenwerdern ein PING, haute den ball an die latte...kurzer kahnjubler von herrn meyer und dann, erwirddochnicht, wirderdoch, trat er selbst an, versenkte das ding und damit waren die timmermänner RAUS...greatest show on earth seit dem viertrundensieg von BHGZ letzte saison.
selber schuld buxtehude, tät ich mal sagen.
fein...wobei sich die frage stellt...ist ein 0:0 nach 90 minuten ein 0:0 - ist also damit meine serie gerissen oder darf ich, da ja noch tore fielen, das pokalgesetz für mich in anspruch nehmen und habe insofern noch kein torloses spiel diese saison gesehen.
ich bitte da alle leser dieses beitrages um konstruktive hilfe... 
jetzt fragt sich sicher die eine oder der andere wieder, woher der titel diese beitrags stammt...nunjanu...ich schrub ja bereits von den sixteen ways to come to finkenwerder ...man kann finkenwerder natürlich auch unterschiedlich verlassen...mit der fähre-variante wie der björn oder man packt assi-josé (der nicht schröder heißt) und martha (die niemals maria magdalena sein wird) in den wagen meines tapferen begleiters, meidet die autobahn, biegt mehrmals zu oft rechts statt links ab - AABER man kommt wenigstens an diversen fußballplätzen vorbei (HIIIEEER spielt im übrigen...) und lernt nebenbei noch bisher wenig bekannte tierarten kennen ...
denn von wilhelmsburg aus hat sich ein kleines insekt mittlerweile im fußball etabliert...nämlich die TRETLAUS...eingewandert als parasit, vorgekommen zunächst bei berti vuchs und roberto carlaus...die tretlaus ist blind, aber dafür vielbeinig; verhindert, einmal auf fußballplätzen ausgesetzt, das joga bonita und den brasilianischen elypsenfußball dadurch, daß sie permanent spielzüge durch gezielte bisse in des achilles seine sehne unterbricht...während die steinlaus, ein enger verwandter, eher den gegnerischen beton durchknabbert...insofern ist die steinlaus auch als phtiraptera offensiva bekannt...die tretlaus als phtiraptera defensiva.
in williburg ist das possierliche tierchen mittlerweile sogar so popülar, daß man nach ihm eine eigene straße benannt hat...
und jetzt kommst du...hätten sie's gewußt...was ist denn schon ein kleiner umweg, wenn man solcherlei wissen geboten bekommt, oder nicht...WUMBABA!!!