Dienstag, 21. Juli 2015

IN WELCHE RICHTUNG


todesfelde...das dorf mit dem "traurigsten namen in schleswig-holstein"
nun hat der name nix mit tod zu tun, sondern beschreibt den weg zu den feldern eines herren namens ode, der wohl mal'n großer hier in der gegend war (to odes felde).
ein ganz großer heutzutage hier im dorf ist der olaf warn...der einst die idee hatte, dem stadion eine neue tribüne zu verpassen...ganz im sinne der fernsehwerbung: "wir sind denn zu tooom, da gibt's ja wirklich alles"...und so haben denn 20 fleißige todesfelder in eigenarbeit ein kleines schmuckstück mit 133 einzelschalen zusammengeschraubt.
das war nun die einweihungsfeier für die "sparkassen-tribüne" im joda-Sportpark"; (von der sparkasse kam das geld, von joda das holz). 

als gäste für die party hatte man sich den großen fc st. pauli eingeladen. 
(wobei es sicher geholfen hat, daß beide mannschaften hummel als ausrüster haben).
todesfelde...mittelfeld der schleswig-holstein-liga, also gleiches kaliber wie buxtehude...ziemlich mittig zwischen ulzburg und bad segeberg, also in der mitte von nichts...typisches beschauliches kleines dorf, 1039 einwohner.
wenn ein stadion die adresse dorfstraße 2 hat, dann liegt es tendenziell ziemlich am anfang des dorfes...also quasi an der peripherie der mitte von nichts...links sind bäume, rechts sind bäume, und dazwischen zwischenräume.

parken auf einer bereitgestellten wiese...für VIP's gemäht...für fußvolk naturbelassen.
der holzverwerter joda, nach dem der "sportpark" (sporthalle, zwei rasenplätze) heißt, hat ganze arbeit geleistet...echte blockhausromantik.
aber kuschelig...und bis auf die eine quotenrautenfamilie (die hoppenstedts, opi, vaddi, muddi und dickie) war doch alles seeehr st. pauli lastig.
wenn man die dauerkarteninhaber nach postleitzahlen checkt, dann kommen hier aus der ecke 800 besitzer...sagte matze hain im interview...meinen respekt!
erinnerte doch alles ein wenig an den vierlandencup.
zwar keine selbstgemachten salate wie in altengamme...aber selbstgebackener kuchen (vermutlich von "rittschers backhus"), keine nackensteaks, aber burger (wahrscheinlich von der ortsansässigen fleischerei)...die lecker gewesen sein sollen...ein fischbrötchenwagen und die obligaten würstel, zu denen bautzner senf gereicht wurde, der ja aus jeder ein gourmet-erlebnis macht. 
und das alles, wie auch die getränke, für schmales geld...abzüge in der b-note gibt's für den eintrittspreis von 13 ois und den kaffee, der war zwar heißer und brauner als das mineralwasser, aber doch eine ziemliche plörre. 
das angekündigte vorspiel - ein kick zum abschied des langjährigen mannschaftskapitäns der todesfelder - mußte leider entfallen...der große fc st. pauli hatte sich wegen des regens der vortage ausbedungen, daß auf dem hauptplatz in der woche vorher keine testspiele oder trainings stattfinden durften. 
sagte ich, der "große" fc st. pauli???
also es war ansich eher der kleine fc st. pauli...eine aufgepoppte u23 - nimmt man mal die mannschaft vom letzten ligaspiel gegen darmstadt zum maßstab, so waren die herren ziereis, sobota und verhoek mit auf'm platz, dazu herr budimir.

mit deichmann, keller (testspieler von nürnberg II), park, conteh und franke spielten fünf akteure, die bisher noch in keinem testspiel aufgelaufen waren und die wohl auch in zukunft eher in der regionalliga kicken werden - der großteil des personals vom vortagstest gegen rayo war in HH geblieben, was ich vermutet hatte...und was verständlich ist...denn von der stammelf sollte sich auf dieser wiese wohl niemand mehr verletzen eine woche vor saisonstart.
tat aber dem spiel keinen abbruch...einspielen sollte sich, das zeichnete sich ab, der sturm - diesmal lautete das motto, versucht's mal durch die mitte.
da hat sich der ewald doch das highlight-video vom ante aus kroatischen zeiten scheinbar angeschaut...das klappte nun nicht immer, vor allem deshalb, weil die todesfelder eher defensiv agierten und da wenig zu machen war mit ballgewinn, schnell umschalten und dann steil in die spitze. 
das wurde dann in der zweiten halbzeit besser möglich.
daß st. pauli relativ schnell in führung ging, war eher dem todesfelder torwart geschuldet...mit dem ersten patzer verschuldete er das 0:1, mit dem zweiten den elfmeter, der zum 0:2 führte (wofür er nach korrekter regelauslegung ansich als letzter mann, vereiterer einer klaren torchance ansich mit rot rausgehört hätte - aber gut, ich finde die regel eh doof)...was der mann echt konnte, waren weite abschläge...ob vom punkt oder aus der hand, die dinger flogen locker 70 meter und mehr...wahrscheinlich bekommt der mann vom gehalt immer nur abschlagszahlungen.
der einzig gefährliche todesfelder war der 11er...ein ziemlicher schrank von einem keilstürmer, den man oft genug versuchte, in szene zu setzen (mit quasi der gleichen taktik...ball abfangen, steil in die spitze). 
da half öfters nur ein foul, weil der auf den ersten zehn metern echt fix war, danach reichte es dann nicht mehr mit der puste)...hatte herr heerwagen das eine oder andere mal reichlich zu tun...was denn lustig ist, wenn man hinter dem tor steht und dem dirigieren des keepers beim stellen einer mauer zuhören kann.
die ewigen rufe...fünf, fünf, fünf mann...vier stehen da und die anderen versuchen verzweifelt zu zählen und es dauerte halt, bis denn einer feststellte, daß bei VIER zu FÜNF noch einer fehlt - ich kann da nur herrn verhoek für seine rudimentären mathematik-kenntnisse loben. 

denn ging es darum, die mauer zu positionieren, wobei sich herr heerwagen ansich immer des herren litka bediente...der war immer als erster da und je nachdem, wo er stand, kamen die anweisungen: stand er links und die mauer sollte weiter nach links, war das einfach: ("Jerome, weiter nach links"...und andere hoppelten nach - geht auch anders einfach...jerome steht rechts und die mauer sollte weiter nach rechts).
komplizierter wurde es, wenn er rechts stand und die mauer weiter nach links sollte, dann kam die anweisung: "JEROME, DRÜCK DIE MAUER!!!"
damit war herr litka denn überfordert: "IN WELCHE RICHTUNG soll ich drücken?"
zweimal erklärte herr heerwagen ihm das, beim dritten mal kam dann die etwas entnervte antwort: "jerome, DRÜCKEN GEHT NUR IN EINE RICHTUNG"...was stimmt, denn alles andere wäre nicht drücken, sondern ziehen gewesen. 

herr liebert, der 11er von todesfelde, kam denn auch nicht auch nicht durch einen freistoß zum torerfolg, sondern durch einen klassischen eckeball-kopfball...da half auch alles ziehen und drücken nix...ein gegentor, das an klassische tschauner zeiten erinnerte...aber gut, gegen bielefeld haben wir denn sicher ne andere abwehr, denke ich...herr startsev als innenverteidiger ist ja nun nicht das kopfballungeheuer. 
so viel denn zum gegentor...das 1:4 zur pause war ein schönheitsfelck, ansonsten war das doch sehr ansehnlich, was die truppe auf die wiese zauberte. 
zur zweiten halbzeit wechselte todesfelde komplett das personal - auch die zaunkiebitze, die bislang außerhalb des platzes zugeschaut hatten, durften nun für umme das stadion betreten, was die anzahl der mecker-rentner in unserer gesellschaft erhöhte.
wobei...meckerer gab's da ansich nicht...der ur-todesfelder erstarrte in ehrfurcht angesichts der massen, die sich im stadion befanden...
"das sind doch 2.000 oder mehr..."
"also, der stadionsprecher hat gesacht, das sind mehr als 1.000..."
die zahl ist doch eh nur für die steuer, merkte ich an.

da lacht der todesfelder rentner: "STEUERN!!!???"
okay, willkommen im griechenland schleswig holsteins...yammas!
die zweite halbzeit, gegen die zweite garnitur todesfeldes, geriet dann zur zur sturmshow des fc - die verhoek-budimir-gala - wobei mein tapferer begleiter und ich einen budimir-treffer, den zum 1:6, eher auf der verhoek-seite haben...ob herr budimir an dem ball noch mit dem schnürsenkel dran war...eher nein - wenn es denn dem selbstvertrauen von herrn budimir hilft, daß da drei statt zwei treffer stehen, so sei ihm das gewährt.

damit hat er dann gleichstand in dem spiel mit verhoek, beide drei...wem das hilft für die startelf am nächsten sonnabend (denn daß thy, wenn er denn fit ist, gesetzt sein dürfte, denke ich) - keine ahnung...gucke ich nur die chancen an, die die jeweiligen spieler VERSEMMELT haben, dann hat ganz klar verhoek die nase vorn...der steht halt auch mal da, wo man doof angeschossen wird und der ball dann ins tor prallt.
erfolg muß ja nicht schön sein...nur erfolgreich.
für ein zusammenspiel mit thy ist er der sicher bessere partner...herr budimir ist da dem lennart eher zu ähnlich, denke ich...und egal, ob er nun zwei oder drei tore gemacht hat...angekommen ist er noch nicht, der ante. 
war permanent mit sich am hadern, am meckern...ballannahme, ballbeherrschung, ist alles großartig, aber irgendetwas fehlt...ich muß immer ein wenig ein susi gruszka denken, über den mal ein dsf-reporter sagte: "der stapft wie ein storch durch den salat".
das tor im visier, den abschluß im kopf..und kurz bevor der fuß den ball trifft, ist denn plötzlich ein gegnerisches bein da...oder die außenlinie.
und denn kommt ein stoßseufzer...was auch immer herr budimir damit beschwören möchte...die hohe ablösesumme als bürde??? - keine ahnung.
wird sicher seine schwerste saison...er wird liefern müssen...armando cooper - der grad beim gold-cup weilt - wird liefern müssen...spieler, die der verein letzte saison unbedingt haben wollte, den einen für teuer geld, den anderen mit dem "ewalds-liebling"-ruf. 
herr verhoek wird liefern müssen...denn der "top-torjäger" herr nöthe ist nicht mehr da und wir sollten mal wieder einen stürmer in unseren reihen haben, der seiner berufsbezeichnung auch alle ehre macht - alles, was bis heute war, zählt ab nächstem sonnabend nicht mehr.
EWALD wir auch liefern müssen...zwar haben uns die sieben siege unter ihm die klasse gerettet, aber er hat auch drei unentschieden und sieben niederlagen in seiner bilanz. 

guckt man sich den spielplan an zu anfang, könnte es sein, daß ende august - bei einem fehlstart wird das für ihn, meggle und herrn göttlich mächtig feuer unter'm dach werden.
ja, der st. paulianer sehnt sich vielleicht nach helden (das gewesen um CHEwald zeigt bereits anzätze davon)...mittlerweile ist die erfolgsgewöhnte masse aber auch schnell damit, die helden von einst fallen zu lassen. 
charmant wäre es, aus den zwei heimspielen vier punkte und aus den drei auswärtspartien minimum drei punkte zu holen...und das pokalspiel nicht als schlachtvieh zu bestreiten...alles schlimmere als das dortmund ergebnis vom vorjahr dürfte kaum akzeptabel sein. sechs spiele in fünf wochen.
ich sag mal, dann dürfte klar sein, in welche richtung es geht.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen